22.06.2008: A-Stempel für zwei oberbergische Regionale 2010-Projekte

NRW-Städtebauminister Wittke hebt „Metabolon“ und „Wasserquintett“ in höchste Förderkategorie

Oberbergischer Kreis. Als „zukunftsweisende Entscheidung für Oberberg“ bezeichnete Landrat Hagen Jobi am gestrigen Samstag die beiden A-Stempel, die NRW-Städtebauminister Oliver Wittke den oberbergischen Regionale 2010-Projekten „Metabolon“ und „Wasserquintett“ aufdrückte. „Das A-Label ist die Eintrittskarte, die wir benötigen, um Fördermittel für die Projekte beantragen zu können“, erklärte der Landrat beim Langen Tag der Region. Auf dem Drachenfels in Königswinter trafen sich gestern die Vertreter sämtlicher 60 Regionale 2010-Projekte, um neben der Präsentation der Projektfortschritte sieben neue A-Projekte zu küren. Zum Gipfeltreffen der Region waren rund 600 Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung gekommen.

„Die Regionale stellt die Stärken einer Region heraus“, sagte Oliver Wittke, Minister für Bauen und Verkehr. Die Regionale 2010 gehe jetzt in die Gestaltungsphase. Stück für Stück würden aus Planungen und Konzepten sichtbare Ergebnisse. 24 Millionen Euro flössen allein aus Landesmitteln in diesem Jahr in die Regionale 2010-Projekte. Wittke: „Das ist kein Strohfeuer.“

"Metabolon hat das A-Label verdient", kündigte Regionale 2010-Geschäftsführer den begehrten Stempel für das oberbergische Projekt beim Langen Tag der Region an. (Foto: Oberbergischer Kreis)
"Metabolon hat das A-Label verdient", kündigte Regionale 2010-Geschäftsführer den begehrten Stempel für das oberbergische Projekt beim Langen Tag der Region an.
(Foto: Oberbergischer Kreis)

Freuen durften sich aus oberbergischer Sicht die Projektträger von „Metabolon“ und „Wasserquintett“, die die Planung ihrer Projekte soweit vorangetrieben haben, dass sie mit dem A-Stempel versehen werden konnten. „Wir haben mit dem A-Stempel nun einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt“, sagte Monika Lichtinghagen-Wirths, die als Geschäftsführerin des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes (BAV) die Umgestaltung der Leppe-Deponie in Lindlar zu einem Kompetenzzentrum im Projekt „Metabolon“ vorantreibt. Mit dem A-Stempel in der Tasche habe sie am Freitag bereits erste Gespräche über Fördermöglichkeiten mit dem NRW-Wissenschaftsministerium geführt. „Wir konnten den Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln gewinnen, das Projektmanagement für einen außerhochschulischen Lernort auf der Leppe zu übernehmen“, berichtete die BAV-Geschäftsführerin. Auch das Ziel, auf der Mülldeponie ein ökologisches Gewerbegebiet aufzubauen, werde mit Hochdruck weiterverfolgt.

Minister Oliver Wittke überreichte den A-Stempel an Landrat Hagen Jobi, BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths und Lindlars Bürgermeister Hermann-Josef Tebroke. (Foto: Oberbergischer Kreis)
Minister Oliver Wittke überreichte den A-Stempel an Landrat Hagen Jobi, BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths und Lindlars Bürgermeister Hermann-Josef Tebroke.
(Foto: Oberbergischer Kreis)

„Aus meiner Sicht ist ,Metabolon’ das spannendste Regionale-Projekt im Oberbergischen Kreis“, sagte BAV-Verbandsvorsteher, Landrat Jobi. Aus einem Müllstandort eine Kompetenzzentrum für Bildung, Umweltfragen und regenerative Energien zu machen sowie ein ökologisches Gewerbegebiet aufzubauen, sei eine beispielgebende Herausforderung. „Bei einem Projekt wie ,Metabolon’ muss man zweimal hinschauen, um zu verstehen, welches Potenzial sich dahinter verbirgt“, sagte Lindlars Bürgermeister Hermann-Josef Tebroke. „Mit ,Metabolon’ finden wir einen anderen Zugang zu einem verbrauchten Gelände.“ Die Leppe sei eine Mülldeponie mit Zukunft.

Auch im Talsperrenverbund „Wasserquintett“, getragen von den Kommunen Hückeswagen, Marienheide, Radevormwald und Wipperfürth sowie dem Wupperverband und dem Oberbergischen Kreis, geht die Realisierung von insgesamt 53 Einzelprojekten dank des A-Stempels nun in die Realisierungsphase. Der Norden des Oberbergischen Kreises weise die höchste Talsperrendichte Europas auf, sagte Regionale 2010-Geschäftsführer Reimar Molitor.

Minister Wittke drückte dem Talsperrenverbund "Wasserquintett" ebenfalls den A-Stempel auf - zur Freude aller Projektträger. (Foto: Oberbergischer Kreis)
Minister Wittke drückte dem Talsperrenverbund "Wasserquintett" ebenfalls den A-Stempel auf - zur Freude aller Projektträger.
(Foto: Oberbergischer Kreis)

„In einem Zeitraum von zehn bis 15 Jahren wollen wir die 53 verschiedenen Projekte umsetzen“, sagte Volker Barthel, Sprecher des „Wasserquintetts“. Als erstes werde zwischen Wipperfürth und Hückeswagen der erste Bauabschnitt eines Rad- und Gehweges auf der Bahntrasse zwischen Marienheide und Remscheid-Lennep gebaut. „Außerdem werden wir bis Oktober den Städtebauförderantrag für den ,Lupenraum Ohler Wiesen’ stellen“, kündigte Barthel an. „Wenn auf den Ohler Wiesen ein neues Freizeitgelände entstehen wird, wird das Projekt "Wasserquintett’ für die Öffentlichkeit wahrnehmbar“, kündigte Wipperfürths Bürgermeister Guido Forsting an. Wie sein Marienheider Amtskollege Uwe Töpfer ergänzte, würden Besucher die Talsperren-Region durch ein Eingangsportal am Bahnhof Marienheide betreten. Dazu werde der heute noch kleine Haltepunkt umgestaltet. „Wir optimieren die Station und schaffen ein Erlebnis in Kombination mit unserer schönen Klosteranlage.“ Unter der Vielzahl von 53 Projekten gelte es nun Prioritäten zu setzen, sagte Projektsprecher Barthel.

Regionale 2010-Geschäftsführer Reimar Molitor präsentiert das oberbergische Projekt "Metabolon" auf der Leppe-Deponie. (Foto: Oberbergischer Kreis)
Regionale 2010-Geschäftsführer Reimar Molitor präsentiert das oberbergische Projekt "Metabolon" auf der Leppe-Deponie.
(Foto: Oberbergischer Kreis)

Beim nächsten Langen Tag der Region im kommenden Jahr wird die regionale Familie zu Gast im Oberbergischen Kreis sein.



Letzte Änderung: 23. Juni 2008