10.05.2010: Multi Kulti auf Schloss Homburg

Jugend ist zum ungewöhnlichen Internationalen Museumstag eingeladen

Oberbergischer Kreis. Multikulturelle Aktionen stehen in diesem Jahr auf Schloss Homburg im Mittelpunkt des internationalen Museumstages am Sonntag, 16. Mai. Von 11.30 bis 18 Uhr bietet das Museum vor allem jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund ein Forum. Unter dem Titel  „Was geht ab … Ein Teil sein – dabei sein: Oberbergische Zuwanderer zwischen den Kulturen“gibt es Live-Musik unterschiedler Bands auf einer Open-Air-Bühne und ein Podiumsgespräch mit oberbergischen Zuwanderern. Der Eintritt ist frei.

Anlass für den multikulturellen Aktionstag ist der internationale Museumstag, der in diesem Jahr europaweit unter dem Motto „Museen für ein gesellschaftliches Miteinander“ steht. „Da bot es sich an, ein Programm auf die Beine zu stellen, dass sich an die Ausstellung ,Ankommen’ über die Zuwanderungsgeschichte Oberbergs anlehnt“, erklärt Kreiskulturdezernent Werner Krüger. 2008 erarbeitete die historische Arbeitsgruppe unter Leitung des Kulturdezernenten eine Wanderausstellung über die unterschiedlichen Einwanderergruppen, die nach dem zweiten Weltkrieg ihren Weg ins Oberbergische fanden. Die damalige Ausstellung und der aktuelle Aktionstag dokumentieren laut Krüger, dass dem Kreismuseum das gesellschaftliche Miteinander sehr wichtig ist.

„Wir müssen als modernes Museum immer wieder neue Zielgruppen erschließen“, unterstreicht Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel. Um junge Migranten als Besucher zu locken, hat sich ihre Stellvertreterin Silke Engel M.A. als Initiatorin von „Was geht ab“ weit mehr als eine Ausstellung einfallen lassen. Auf einer Open-Air-Bühne im Schlossinnenhof werden Hip Hop und Latino Rap die alten Mauern erbeben lassen. Vier Bands sorgen für musikalische Unterhaltung: von 13 bis 14 Uhr treten Booty Camp Oberberg, die Band D SIX und andere Hip-Hop-Gruppen vom JUZE Gummersbach auf. Von 13.15 bis 14.30 Uhr ist mit der „Konferenz der Vögel“ ein Pilotprojekt zur Förderung und Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund auf der Bühne zu sehen. Die Band „Chupas Sounds“ aus Köln spielt von 15 bis 16 Uhr Latino Rap, während „Nefes in Motion“ aus dem Ruhrgebiet von 17 bis 18 Uhr mit Sufi Jazz das Bühnenprogramm abschließt.

Eröffnet wird der Aktionstag bereits um 11.30 Uhr im Jagdsaal mit einem Podiumsgespräch zum „Gesellschaftlichen Miteinander“. Murad Bayraktar vom WDR Köln diskutiert mit Jugendlichen aus Spätaussiedlerfamilien (Jugendzentrum Nümbrecht) sowie Sedi Alaftekin, Ibrahim Ousta, Olessja Stolz, Geraldina Chimenti und Marisa Caligiuri. Mit dabei ist auch der Gummersbach Stadt- und Kreishistoriker Gerhard Pomykaj, der über die oberbergische Einwanderungsgeschichte informiert.

In einem Museum darf auch eine Ausstellung nicht fehlen: Der Integrationsbeauftragte des Kreises, Dr. Christian Dickschen, hat die Ausstellung „typisch türkisch, typisch deutsch“ nach Nümbrecht vermittelt. Die Ausstellung entlarvt in humorvoller Art und Weise gängige Klischees der beiden Kulturen. Die Duisburger Grafik-Designerin Züleyhan Mau stellt die Ausstellung um 16 Uhr im ersten Obergeschoss des Schlosses vor. Parallel zeigt die Engelskirchner Künstlerin Ragna Sichelschmidt unter dem Titel „Jugendstil“ ihre Arbeiten über Skateboarder in Aktion.

Multikulturell ist auch das Angebot unterschiedlichster Köstlichkeiten. Das Programm des Museumstages steht im Internet unter www.schloss-homburg.de als Download zur Verfügung.

Aufgrund dieser Veranstaltung entfallen beide öffentlichen Führungen (14:00 Uhr und 15:30 Uhr) durch die Sammlungen des Museums.