17.09.2010: Landrat empfängt Delegation aus Ometepe/Nicaragua

Landrat Hagen Jobi hatte eine sechsköpfige Delegation mit den Wiehler Initiative-Gründern, Monika und Michael Höhn ins Kreishaus eingeladen, um sich über die Fortschritte des Ometepe-Projektes zu informieren.

Erfolge des Hilfsprojektes gewürdigt

Oberbergischer Kreis. Zahlen und Fotos, doch in erster Linie die strahlenden Gesichter der überwiegend jungen Erwachsenen aus Ometepe bestätigten den Erfolg des Hilfsprojektes in Nicaragua. Landrat Hagen Jobi hatte eine sechsköpfige Delegation mit den Wiehler Initiative-Gründern, Monika und Michael Höhn ins Kreishaus eingeladen, um sich über die Fortschritte des Ometepe-Projektes zu informieren.

Die Ometepe-Delegation genoss den Ausblick von der Dachterrasse des Kreishauses. (hintere Reihe: Landrat Hagen Jobi mit den Gästen der Ometepe-Delegation - vordere Reihe v.l.n.r.: Karen Allgeier, Übersetzerin; Monika Höhn, Initiatorin; Edith Fischer, Künstlerin; Michael Höhn, Initiator) Foto: OBK
Die Ometepe-Delegation genoss den Ausblick von der Dachterrasse des Kreishauses. (hintere Reihe: Landrat Hagen Jobi mit den Gästen der Ometepe-Delegation - vordere Reihe v.l.n.r.: Karen Allgeier, Übersetzerin; Monika Höhn, Initiatorin; Edith Fischer, Künstlerin; Michael Höhn, Initiator) Foto: OBK

Über die persönlichen Berichte der Gäste von der größten Insel im Nicaragua-See zeigte sich der Landrat hocherfreut. Rund 1,8 Millionen Dollar Spendengelder sind seit Gründung des Projektes 1993 zusammengekommen. Der Kreis versucht durch verschiedene Aktivitäten an Schulen, in Kirchengemeinden und Gottesdiensten, durch Lesungen des Autorenehepaares Höhn Aufmerksamkeit für die Probleme Nicaraguas, speziell Ometepe, zu erreichen. Nachdem jährlich interessierte Menschen aus Deutschland nach Nicaragua gereist sind, hat erstmals eine Gruppe engagierter Inselbewohner die Gelegenheit bekommen nach Deutschland zu reisen und ihre eigene, familiäre und persönliche Situation darzustellen.

Luis Enrique Barahona zeigte ein Foto, auf dem er als etwa Zehnjähriger und sein kleiner Bruder abgebildet sind. Das Bild hatte Monika Höhn Ende der 90er in Ometepe gemacht,- heute ist der junge Mann Betriebswirt. Er berichtete, dass er mit Hilfe des Projektes die Schule besuchen konnte und mittels Stipendium seine Ausbildung abgeschlossen hat.

Das Geld zahle er jetzt zurück, damit auch andere diese finanzielle Unterstützung bekommen könnten. Luis Enrique Barahona arbeitet inzwischen an der Rezeption eines Hotels.

Luis Enrique Barahona berichtete von seiner beruflichen Entwicklung, ermöglicht durch ein Stipendium (Foto: OBK)
Luis Enrique Barahona berichtete von seiner beruflichen Entwicklung, ermöglicht durch ein Stipendium (Foto: OBK)

Von der Begabtenförderung haben bislang 207 junge Leute profitiert. 42 von ihnen haben einen Universitätsabschluss erreicht, 15 weitere haben ihre Diplom-Arbeit vorgelegt.

Mercedes Hernández Gutiérrez ist stolz auf ihre Ausbildung als Vorschullehrerin. Sie betonte, wie erfolgreich die Unterstützung durch das Ometepe-Projekt ist und wie dankbar die Bewohner sind. Sie setzt sich für den Erhalt der nicaraguanischen Tradition ein und unterrichtet ihre Schülerinnen und Schüler in Folklore-Tanz. Das sei nur durch die Spendengelder möglich.

Neben dem sozialen Engagement leistet das Ometepe-Projekt insbesondere Unterstützung im medizinischen Bereich und der allgemeinen Versorgung. Über 40.000 mangelernährte Kinder sind bislang unterstützt worden, erklärte der Projektleiter vor Ort, Alcides Flores Guillén. Der ausgebildete Agraringenieur berichtete von vielen Trinkwasser-Brunnen, die inzwischen genutzt werden. Auch im Bereich der ärztlichen Versorgung, in den Bereichen Zahnmedizin, Neurologie, Physiotherapie und bei der Betreuung behinderter Menschen sei schon viel erreicht worden.

Karen Allgeier, Übersetzerin und inzwischen nicaraguanische Staatsbürgerin hilft bei der Vermittlung von Themen wie Umweltschutz und Recycling. Die gelernte Erzieherin lebt seit mehr als 30 Jahren in Nicaragua und unterstützt das Ometepe-Projekt vor Ort.

„Zentrale Zielsetzung der ökumenischen Lernreise 2010 ist es, auf beiden Seiten die Einsicht zu fördern, dass wir in einer Welt leben, für die wir gemeinsam Verantwortung tragen, für deren Erhalt wir gemeinsam verantwortlich sind und deren Güter gerecht verteilt werden sollten“, sagt Monika Höhn, die das Ometepeprojekt gemeinsam mit ihre Ehemann, dem Berufsschulpfarrer Michael Höhn vor 17 Jahren gegründet hat. Stellvertretend für die Delegation überreichte Monika Höhn dem Landrat ein besonderes Gastgeschenk von einem Markt in Ometepe. Das „Licht der Armen“, eine Konservendose mit Docht, die mit Kerosin befüllt wird und so den armen Bewohnern Helligkeit in ihre Unterkünfte bringt.

Landrat Hagen Jobi würdigte das große Engagement „auf beiden Seiten. Es klappt gut, weil Sie auf gute Menschen in Ometepe gestoßen sind!“ Das Projekt komme auch den Menschen im Oberbergischen zu Gute, „die mit neuen Themen konfrontiert und motiviert werden, aktive Mithilfe zu gestalten.“

"Landrat erhält Licht der Armen": Die Initiatorin des Ometepe-Projektes, Monika Höhn übergab Landrat Hagen Jobi ein "Licht der Armen" (Foto: OBK)
"Landrat erhält Licht der Armen": Die Initiatorin des Ometepe-Projektes, Monika Höhn übergab Landrat Hagen Jobi ein "Licht der Armen" (Foto: OBK)

 



Letzte Änderung: 17. September 2010