07.10.2010: Kreislandwirte und Landfrauen danken der Kreisverwaltung

Zum Erntedanktag tauschen sich die Kreislandwirte und Landfrauen mit Landrat Hagen Hobi bei einem Empfang in der Kreisverwaltung gegenseitig aus. In seiner Begrüßungsrede betont der Landrat, welch hohe Bedeutung die Landwirtschaft für Mensch und Natur hat.

Zum Erntedanktag Austausch über Wert der Landwirtschaft

Oberbergischer Kreis. Eine prächtige Erntekrone haben die Landfrauen vor dem Tisch von Landrat Hagen Jobi aufgebaut. Sie soll ein Zeichen sein für die "Verbundenheit mit dem Landrat" aber auch "Anlass … darüber nachzudenken, was uns die heimische Landwirtschaft und unsere täglichen Lebensmittel wert sind." So steht es auf der beigefügten Grußkarte. Um sich über Themen wie diese auszutauschen, nimmt Landrat Hagen Jobi anlässlich des Erntedanktages die Einladung der Kreisbauernschaft und der Landfrauen zum Treffen in der Kreisverwaltung gerne an.

Die Landfrauen überbrachten dem Landrat eine prächtige Erntekrone aus heimischen Getreidesorten (Foto: OBK)
Die Landfrauen überbrachten dem Landrat eine prächtige Erntekrone aus heimischen Getreidesorten (Foto: OBK)

Der Gruß der oberbergischen Landfrauen an den Landrat (Foto: OBK)
Der Gruß der oberbergischen Landfrauen an den Landrat (Foto: OBK)

In seiner Begrüßungsrede betont der Landrat, welch hohe Bedeutung die Landwirtschaft für Mensch und Natur hat. Gleichzeitig sei er sich aber bewusst, „dass der Erntedank auch in diesem Jahr wieder etlichen Bauern schwer fällt. Die erzielten Marktpreise erfüllten viele mit Sorge. „Viele Konsumenten verfahren nach der „Geiz ist geil“-Methode und bevorzugen Billigprodukte“. Doch es ist notwendig, dass „die guten Produkte unserer heimischen Bauern honoriert werden“, sagt Hagen Jobi.

Dieses Bewusstsein zu schärfen, wünscht sich auch Kreislandwirt Hans Stöcker. Er beklagt, dass Erntedank lange Zeit „kein Fest mehr mit einem besonderen Stellenwert in der Öffentlichkeit ist oder war?“ Den Bauern sei allerdings bewusst, dass trotz Düngung und Biotechnologie „Lebensmittel nur dann produziert werden können, wenn Regen, Sonne und Wind im ausgewogenen Maße zur Verfügung stehen. Wer zunächst wochenlang auf wärmeres, sonnenreicheres Wetter, dann angesichts tropischer Temperaturen im Juni/Juli auf Regen gewartet hat, und dann wieder um gutes Erntewetter im August zittern musste, sieht eine gute Ernte in einem anderen Licht.“

Die Einkommenssituation in der Landwirtschaft habe sich - trotz steigender Milchpreise - in den vergangenen Jahren kaum erholt, beklagt Hans Stöcker. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe werde wohl weiter sinken. Doch: „Im Oberbergischen werden sich die Betriebe in der Milchviehhaltung weiterentwickeln, weil hier eine nachhaltige Milchproduktion möglich ist.“ Nicht zuletzt werde diese durch den Nachwuchs gesichert.

Hier haken auch die Kreislandfrauen ein, die mit neuen Projekten gerade junge Bauersleute unterstützen möchten. Mechthild Dörmbach, Vorsitzende der Kreislandfrauen stellt die Kooperation „Management@home“ vor, die jungen Frauen die Fähigkeiten rationeller Haushaltsführung und in der Zubereitung von hochwertigen Mahlzeiten vermittelt. Dazu werden im Haus der Familie in Wipperfürth nach den Herbstferien Seminare angeboten.

(v.l.n.r.) Kreislandwirt Hans Stöcker, Kreisvorsitzende der Landfrauen Mechthild Dörmbach und Landrat Hagen Jobi (Foto: OBK)
(v.l.n.r.) Kreislandwirt Hans Stöcker, Kreisvorsitzende der Landfrauen Mechthild Dörmbach und Landrat Hagen Jobi (Foto: OBK)

Auch Landrat Hagen Jobi würdigt insbesondere das Engagement junger Menschen, die noch bereit sind, landwirtschaftliche Betriebe zu übernehmen. Der Landrat zeigt sich überzeugt davon, dass sie „eine Zukunft haben, da die Nachfrage nach guten Lebensmitteln und Produkten weiter steigt.“

Allerdings hänge die Ernte „ja nicht nur von der Tüchtigkeit des Landwirtes ab, sondern vielmehr ist ihre Werkstatt draußen und daher abhängig von den Bedingungen, die draußen herrschen.“

„Die Bauern im Rheinland werden weiterhin die Unterstützung durch Politik und Gesellschaft bedürfen, um ihre wichtigen Aufgaben für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft und den ländlichen Räumen erfüllen zu können“, sagt Kreislandwirt Hans Stöcker. Er bedankt sich daher einmal mehr bei der Kreisverwaltung, die „immer ein offenes Ohr für die Landwirtschaft“ habe. „So manchen Konflikt und so manches Problem haben wir mit Ihnen positiv und einvernehmlich gelöst. Dieses Miteinander wissen wir sehr wohl zu schätzen.“

 



Letzte Änderung: 07. Oktober 2010