Carmen Brüne-Codrean

Carmen Brüne-Codrean
geb. 1954 in Rumänien
lebt in Wiehl

 

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In der Stadt

Carmen Brüne-Codrean "In der Stadt"

In der Stadt
1996
Öl/Leinwand
100 x 130 cm

Ausstellungsort
Hohenzollernbad, Sitzungssaal

Bildtext

Der Betrachter sieht sich bei dem Ölgemälde „In der Stadt“ von Carmen Brüne-Codrean einer urbanen Momentaufnahme gegenüber. Der Bildausschnitt scheint willkürlich gewählt: Der Vorder- und Mittelgrund zeigt Menschen auf einem weiten Platz. Es handelt sich um eine Freizeit-Situation. Die Menschen sind in der Bewegung erfasst. Der Hintergrund ist verstellt von Hochhäusern. Räumliche Situation, Architektur und Menschen sind skizzenhaft erfasst; nichts ist eindeutig identifizierbar. Die Farbpalette ist beschränkt auf Farbtöne zwischen Orange- und Grautönen.

Bildanalyse

Malen, um das Schöne zu bewahren - Frau Brüne-Codrean sammelt die schönen Augenblicke.

Stellen Sie sich vor: Ein frühsommerlicher Abend in der Stadt. Den ganzen Tag lang hat die Sonne geschienen. Jetzt wird es kühler, aber man möchte noch nicht nach Hause gehen. Von weitem hört man Gelächter, es riecht nach Sommer… Das Gemälde „In der Stadt“ zeigt keine konkrete Stadt-Ansicht, Name und konkrete Lage des Platzes sind für die Bildaussage unwichtig. Genauso wenig geht es der Künstlerin um eine Konkretisierung der dargestellten Personen oder Geschehnisse. Worum geht es dann?

Carmen Brüne-Codrean betitelt ihr Gemälde „In der Stadt“ und gibt damit den Bildinhalt an: Sie beschreibt, was man mit allen Sinnen wahrnehmen kann „in der Stadt“, wenn man sich die Zeit nimmt, das „Hier und Jetzt“ zulässt. Was sieht man, was riecht man, was hört man? Und - wie ist das Gefühl hinter all den Wahrnehmungen? Gerade durch den Verzicht auf eine detaillierte, naturalistische Schilderung der Situation gewinnt der Betrachter. Er gewinnt einen Eindruck von einer umfassenderen Realität, von der Wirklichkeit hinter dem bloßen Augenschein. Möchten Sie trotzdem gerne wissen, welcher Platz Carmen Brüne-Codrean als Vorlage diente? Es handelt sich den Kölner Roncalliplatz, direkt am Dom.

 

Das Dorf

 Carmen Brüne-Codrean "Das Dorf"

Das Dorf
1997
Öl/Leinwand
50 x 60 cm

Ausstellungsort
Hohenzollernbad, Sitzungssaal

 

Der Zaun

Carmen Brüne-Codrean "Der Zaun"

Der Zaun
1997
Öl/Leinwand
50 x 60 cm

Ausstellungsort
Hohenzollernbad, Sitzungssaal

 

Der Weg

Carmen Brüne-Codrean "Der Weg"

Der Weg
1997
Öl/Leinwand
50 x 70 cm

Ausstellungsort
Hohenzollernbad, Sitzungssaal

Bildtext

Wie durch die Titel bezeichnet, stellen die drei gleichformatigen Gemälde die Ansichten auf einen Weg, einen Zaun und ein Dorf dar. In Hinblick auf das Motiv und die Berücksichtigung von Vordergrund, Mittel- und Hintergrund handelt es sich um klassische Landschaftsgemälde. Die abstrahierende Darstellungsweise verzichtet auf Detailliertheit. Auch die Farben (Beschränkung auf Grün, Orange, Braun, Gelb, Schwarz und Blau -  jeweils in Abmischungen) zeigen eine moderne Auffassung von Landschaftsmalerei.


Bildanalyse

Die dreiteilige Bildserie (= thematisch zusammenhängende Serie von Gemälden eines Künstlers) Der Zaun, Der Weg, Das Dorf zeigt in moderner Bildsprache Ausschnitte aus einer ländlichen Umgebung. Trotz eines gewissen Grades an Abstraktion sind die im Titel genannten Bildmotive überwiegend noch gut erkennbar. Die Informationen, die der Bildbetrachter über die Landschaft erhält, ähneln ein wenig der Wahrnehmung aus einem fahrenden Zug oder Auto; also einer heute sehr üblichen Art der (Landschafts-)wahrnehmung. Flüchtige Eindrücke, die keine Konzentration auf Details erlauben. Auf diese Weise gelingt es der Künstlerin, ein modernes Bild von Landschaft zu zeigen, das von altertümlicher Landschaftsdarstellung Abstand nimmt. Die diesen drei Gemälden zu Grunde liegenden Ideen sind ebenfalls zeitgemäß. Hier thematisiert die Künstlerin zum einzigen Mal in ihrem Werk den Einfluss des Menschen auf die Umwelt: Während die Menschen endlich sind, verändern sie die Landschaft dauerhaft. Dies symbolisiert Carmen Brüne-Codrean durch den Zaun. Wer genau hinschaut, sieht auf einem der Bilder die schemenhafte Darstellung eines Menschen. Er ist als Schatten charakterisiert, um die Vergänglichkeit zu verdeutlichen.

 



Letzte Änderung: 01. Juli 2010