Architektenwettbewerb Schlosserweiterung

Van den Valentyn führt Schloss Homburg in modernes Museumszeitalter

- Kölner Architekt überzeugt Preisgericht mit transparentem Ergänzungsbau -

Mit seinem Entwurf zur Museumserweiterung auf Schloss Homburg hat der Kölner Architekt Thomas van den Valentyn das Preisgericht überzeugt, teilte der Architekt und Vorsitzende des Preisgerichts, Walter von Lom, am Mittwoch bei einem Pressegespräch im Vorfeld der Kreiskultur- und Bauausschuss-Sitzung auf Schloss Homburg mit. Van den Valentyn gewinnt den ersten Preis des eingeschränkten Architektenwettbewerbs, an dem sich fünf weitere Planer aus der Rheinschiene und drei aus Oberberg auf Einladung des Oberbergischen Kreises beteiligt hatten.

Die Abbildung zeigt eine Fotomontage mit dem Schloss mit Turm auf der rechten Bildseite und dem gläsernen Anbau auf der linken Seite der Abbildung mit viel Grün drumherum
Fotomontage Schloss mit Modell Erweiterungsbau

„Der Entwurf des Büros van den Valentyn besticht durch seinen respektvollen Umgang mit dem Schlossensemble“, sagt Landrat Hagen Jobi. Er lobt wie die Mitglieder des Preisgerichts, dass van den Valentyn vor allem das Erscheinungsbild des Schlosses erhält. „Die Ergänzungsbausteine ordnen sich dem historischen Ensemble unter und sind dabei funktional und gestalterisch gelungen“, erläutert Baudezernent Volker Dürr die Entscheidung des Preisgerichts. Dem siebenköpfigen Gremium gehören Architekten und Kreistagsmitglieder an. „Die Qualität und der konzeptionelle Ansatz des Siegerentwurfs gehen über das Normale hinaus und entsprechen der Bedeutung von Schloss Homburg“, so von Lom. Die Arbeitsgemeinschaft Schlosserweiterung, darunter Vertreter aller Kreistagsfraktionen, der Verwaltung und Sponsoren, hat sich in ihrer Sitzung am 10. Januar dem Votum des Preisgerichtes angeschlossen.

Die Abbildung zeigt ein Modell mit dem Schloss auf der rechten Seite, dem gläsernen Erweiterungsbau links daneben und den vorhandenen Gebäuden auf der darunter liegenden Ebene
Modell: Fernansicht

Das Büro Thomas van den Valentyn hat zwei transparente Pavillons entworfen, die eine eigene Architektursprache sprechen. Der Kölner Architekt nimmt die Formen auf, die ihm die Fundamente des ehemaligen Wittgensteiner Hauses vorgeben und überbaut die Mauerreste mit Glas und Grauwacke. Eine flache Dachscheibe soll durch ihre fließenden Formen andeuten, dass sich der Pavillon an die kräftigen alten Mauern anlehnt. Im ersten Bauabschnitt soll ein Pavillon auf der Fläche des Wittgensteiner Hauses gegenüber dem auf dem Berg thronenden Saynschen Haus errichtet werden. Dort werden ein Foyer, ein Museumsshop, Garderobe und Toiletten untergebracht. In gleichem transparenten Stil soll der zweite Pavillon dort entstehen, wo sich heute die Orangerie befindet. „Wir wollen ein Forum für Kultur, Wissenschaft, und Wirtschaft schaffen“, erklärt Museums-Direktorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel. Einerseits wolle das Museum den Neubau nutzen, um Ausstellungen zu zeigen, andererseits solle auch Gäste die Möglichkeit geboten werden, den Raum für Konzerte, Kongresse und Tagungen zu nutzen. „Die Multifunktionalität des Raumes bietet sich geradezu für Veranstaltungen an.“


Die Abbildung zeigt das Schloss auf der rechten Seite und den links daneben liegenden Zugang zum Erweiterungsbau
Modell zeigt Blick auf den Zugang zum Erweiterungsbau

Für die Finanzierung des ersten Pavillons und die Erweiterung des Roten Hauses stehen Spenden der Kreissparkasse Köln in Höhe von einer Million Euro und des Fördervereins Schloss Homburg in Höhe von 330.000 Euro zur Verfügung. Da sich der Kreis nicht an den Kosten beteiligen wird, kann der zweite Pavillon erst in einigen Jahren gebaut werden, wenn die nötigen Mittel zur Verfügung stehen. „Jeder Bauabschnitt kann für sich existieren, ohne Stückwerk zu bleiben“, lobt von Lom das Konzept des Entwurfs.

Um die größten Mängel zu beheben, die zurzeit auf Schloss Homburg herrschen, soll das Rote Haus um das Anderthalbfache auf den Grundmauern der Zehntscheuer verlängert werden. In dem Neubau werden Gastronomie, Werkstätten und Depots des Museums untergebracht. Das von dem Kölner Architekt entworfene Gebäude soll in Verlängerung des Roten Hauses – in Trauf- und Firsthöhe angepasst – errichtet werden.

Vom 1. bis 5. Februar können sich alle interessierten Bürger jeweils von 12 bis 15 Uhr sämtliche Entwürfe in der Orangerie auf Schloss Homburg anschauen. Am 5. Februar stehen zwischen 12 und 15 Uhr die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Schlosserweiterung den Bürgern Rede und Antwort.

Die Abbildung zeigt auf der rechten Seite Schloss Homburg mit dem  Blick auf den Erweiterungsbau auf der linken Schlossseite. Im Vordergrund links ist das Tor zum Schlossgarten zu sehen.
Modell zeigt Blick auf den Anbau zwischen Schloss und Gartenbogen



Letzte Änderung: 19. Januar 2006