Ehrenamts-Adventskalender: 01. Dezember 2019

Ich fühle mich hier richtig

Corin Tietze, Freiwillige Feuerwehr Wiehl

Mit einem Vater als Feuerwehrmann ist man wohl erblich vorbelastet. Vor allem, wenn der in Foto Corin TietzeHauptberuf und Ehrenamt bei der Feuerwehr arbeitet. Doch das allein würde nicht reichen, um Corin Tietze zu begeistern. Mit 11 hat der heute 18-jährige bei der Freiwillgen Feuerwehr begonnen und sprüht immer noch vor Begeisterung, wenn er von seinem Engagement erzählt.

Von den Einsätzen, bei denen er seit der Volljährigkeit mitarbeiten darf. Bereits zehn Mal ist er ausgerückt: Straßen absperren und von umgefallenen Bäumen befreien. Ölspuren vom Asphalt entfernen, um Unfälle zu verhüten. Brände löschen, Menschen bergen. Aufgaben, für die er sich regelmäßig mit den Kollegen bei Übungsdiensten fit hält. Respekt hat er trotzdem. „Bis jetzt habe ich noch nichts wirklich Schlimmes gesehen. Aber wenn wir gerufen werden, ist ja auf jeden Fall was passiert", bemerkt er schlicht. Und wünscht sich aus eben diesem Grund mehr Verständnis und Rücksichtnahme an den Einsatzorten. „Ohne Gaffer und Meckerer ist es einfacher", sagt der Abiturient.

Dass zur Feuerwehrarbeit auch ganz unspektakuläre Aufgaben gehören, schreckt ihn nicht ab. An drei Abenden im Monat steht Instandhaltung auf dem Programm: Ausrüstung pflegen und überprüfen, damit im Ernstfall alles glatt läuft. „Das ist natürlich nicht so spannend", räumt Corin Tietze ein. Doch in einer netten Runde macht auch das Spaß.

Weil es vor allem die Gemeinschaft ist, die ihn anzieht. Eine Mannschaft, mit der man sinnvolle Arbeit leisten und bei guten Gesprächen zusammen sitzen kann. Und das über Generationen hinweg. „In meinem Bekanntenkreis verstehen einige nicht, warum ich so viel Zeit investiere. Aber mir ist das wichtig, und ich fühle mich wohl und richtig hier."

So richtig, dass er auch beruflich in die Fußstapfen seines Vaters treten will? „Nein, nach dem Abi will ich studieren", erzählt er. Als Hobby soll die Freiwillige Feuerwehr trotzdem Teil seines Lebens bleiben. „Am liebsten würde ich einen Studienort in der Nähe finden.", wünscht sich Corin Tietze.

© Jan Engel - Fotolia



Letzte Änderung: 30. November 2019