Ehrenamts-Adventskalender: 13. Dezember 2019

Man kann Kulturen zusammen bringen

Peter Schotters (3.v.l.), Rotary Jugenddienst, Wipperfürth-Lindlar

Portrait Peter SchottersWenn alle Jugendlichen die Gelegenheit hätten, Jugendliche aus anderen Ländern kennen zu lernen, gäbe es keine Kriege mehr. Mit dieser Überzeugung veranstaltet der Rotary Jugenddienst Wipperfürth-Lindlar internationale Jugendcamps. Seit 2013 gehört Peter Schotters zu den Organisatoren.

Und gerät sofort ins Schwärmen, wenn er von den Begegnungen mit den Jugendlichen erzählt. Ca. zwanzig sind es im Alter von 16 bis 18 Jahren, die für zehn Tage ins Bergische kommen. Dreizehn Länder waren im letzten Jahr vertreten: von europäischen Staaten wie Portugal, Estland, Tschechien und Italien bis hin zu Taiwan, Israel, Indien und Mexico. Immer höchstens zwei Jugendliche aus einem Land. Möglichst nicht nur aus privilegierten Familien. Alle in Mehrbettzimmern in der Wipperfürther Jugendherberge untergebracht. Und nur eine ausdrückliche Regel: Kein Sex, keine Drogen, kein Alkohol.

Das Konzept geht auf. „Wenn die Kids aufeinander treffen, gibt es keine Kultur- oder Religionskonflikte", ist Peter Schotters fasziniert. Und erzählt davon, dass ein Palästinenser und ein Israeli mit einem Christen und einem Moslem aus Ägypten ein Zimmer bezogen haben. Weil sie sich sympathisch fanden. Davon, dass sich Gruppen abends ums Klavier versammeln, um zusammen Hits aus den Charts zu singen. Und dass noch Jahre später Verbindungen bleiben – in what’s app- und Facebook-Gruppen. „Man kann Kulturen zusammenbringen", ist der Geschäftsmann überzeugt.

Und setzt zusammen mit den anderen Organisatoren auf ein abwechslungsreiches Programm, das Gemeinschaft, Austausch und Kulturelles mit Spaß verbindet. „Am Anfang bauen die Jugendlichen immer eine Brücke über die Wupper", erzählt Peter Schotters. Angeleitet von Erlebnispädagogen dauert die Aktion oft einen ganzen Tag, der gut investiert ist. So funktioniert Teambuilding. Auch an den weiteren Tagen kommt keine Langeweile auf: Nach dem Frühstück um 8 Uhr stehen Ausflüge an: ins Klingenmuseum zum Beispiel und in den Düsseldorfer Landtag. Nach Köln zu Dom, Schokoladenmuseum und in ein typisches Brauhaus. In den Panabora-Park in Waldbröl.

Zwei Wochen Land und Leute, die ein großes Maß an Engagement fordern. Neben Peter Schotters kümmern sich knapp zwanzig Ehrenamtliche um die Jugendlichen – als Betreuer, Fahrer, Begleitpersonen. Sie alle nehmen sich Urlaub. Einige bringen sich in Vor- und Nachbereitung ein. „Natürlich gibt es auch anstrengende Tage", sagt Peter Schotters. „Aber wir bekommen so viel zurück."


Weitere Informationen unter:
https://www.rotary-jd.de/programme/sommercamps/

 

© Jan Engel - Fotolia



Letzte Änderung: 12. Dezember 2019