Ehrenamts-Adventskalender: 14. Dezember 2019
Wer in so einer schwierigen Situation ist, hat ein Recht auf Anonymität
Irmgard Kahlau-Müller (3.v.l.), „Wir helfen vor Ort", Waldbröl
„Das ganze Jahr Gutes tun", heißt es auf der Internetseite des Vereins „Wir helfen vor Ort". Ein Vorsatz, an dessen Verwirklichung auch Irmgard Kahlau-Müller seit über zehn Jahren mitarbeitet. Und dort unterstützt, wo keine öffentlichen Mittel zur Verfügung stehen.
Eine Unterstützung, die vieles möglich macht: zum Beispiel eine Weihnachtsfeier für Senioren, den Besuch von Kindern in Schwimmbad oder Vogelpark, die Anschaffung einer dringend benötigten Matratze und einen Kinderspielplatz in Waldbröl-Eichen, der Kinder unterschiedlicher Kulturen zusammenbringt. Auch für pädagogische Betreuung in einer Ganztagsschule hat der Verein Mittel zur Verfügung gestellt. Und für intensive präventive Aufklärungskurse für die Schüler der Rosegger-Schule.
Erklärtes Ziel aller Unterstützung: Die Hilfe soll bei denen ankommen, die sie brauchen. Deshalb arbeitet der Vorstand des Vereins eng mit Sozialverbänden, Ämtern und Kirchen zusammen. „Wenn die für bestimmte Bedarfe keine Gelder bewilligen können, kommt die Mail an den Ersten Vorsitzenden", beschreibt Irmgard Kahlau-Müller das Procedere. Dieser leitet das Anliegen weiter an den erweiterten Vorstand, der schnell und unbürokratisch seine Entscheidung fällt. Nach einfachem Mehrheitsprinzip.
Finanziert werden die Zuwendungen über Spenden und Mitgliedsbeiträge. „Bis jetzt hat das Geld zum Glück immer gereicht", sagt Irmgard Kahlau-Müller. Auch, weil im Advent Sondersammlungen zusätzliche Mittel einbringen. Die sind auch nötig, denn im Dezember stehen die größten Aus- und Aufgaben an. Zu Weihnachten erfüllt der Verein Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien Wünsche: von Spielzeug über Bücher zu Wimperntusche und einer neuen Jeans. Das bedeutet auch einen hohen zeitlichen Aufwand für die Ehrenamtlichen: Da müssen Wünsche aufgenommen, Dinge gekauft und verpackt werden. Außerdem werden Listen erstellt, um das spätere Verteilen zu erleichtern. 151 Pakete sind es in diesem Jahr. Gut, dass Irmgard Kahlau-Müller Schüler gewinnen konnte, die mit angepackt haben. „Wir müssen den Verein ja zukunftsfähig halten", findet sie.
Wer die Geschenke und Zuwendungen erhält, wissen die Mitglieder von „Wir helfen vor Ort" nicht. „Das geht uns auch nichts an", sagt Irmgard Kahlau-Müller. „Wer in so einer schwierigen Situation ist, hat ein Recht auf Anonymität."
Weitere Informationen:
www.wirhelfenvorort.de
Letzte Änderung: 13. Dezember 2019