Ehrenamts-Adventskalender: 19. Dezember 2019
Für viele geflüchtete Kinder bin ich inzwischen der „Opa"
Peter Weber-Heck, Caritas-Stöberkiste Marienheide
Menschen zu helfen, war ihm schon immer ein Bedürfnis. Weil es bereits im Elternhaus ein wichtiger Wert war. So war und ist es für Peter Weber-Heck selbstverständlich, dass er sich auch ehrenamtlich einbringt. In Marienheide engagiert er sich als Koordinator der Caritas-Stöberkiste.
Und wurde dabei am Anfang etwas skeptisch beäugt, wie er mit Augenzwinkern erzählt: Ein Gummersbacher, der in Marienheide mitmischen wollte! Inzwischen hat er seinen Platz gefunden und wertvolle Erfahrungen aus seinem Beruf als Medizinkaufmann eingebracht. Mit Erfolg: Heute ist die Caritas-Stöberkiste gut aufgestellt. Und kann weit mehr tun als gebrauchte Kleidung weiter zu geben. Die eingenommenen Gelder kommen – nach Abzug von Miete und anderen Kosten – Menschen in Notsituationen zugute.
Das Prinzip: gut erhaltene aussortierte Kleidung kann an die Stöberkiste gespendet werden, wo sie von 80 Ehrenamtlichen sortiert und in den Verkauf gebracht wird. Im Laden selbst arbeiten 22 Engagierte. „400 Stunden kommen da im Jahr schon zusammen", weiß Peter Weber-Heck um den großen zeitlichen Aufwand, der in der Stöberkiste steckt. Eine Anlaufstelle, von der vor allem Geflüchtete profitieren. „Neuankömmlinge werden hier einmal komplett eingekleidet", erklärt der Rentner. Andere zahlen zum Beispiel 1,50 € für eine Bluse und 2,50 € bis 4 € für ein Paar Schuhe.
Neben Nachhaltigkeit und erschwinglicher Kleidung ist Peter Weber-Heck vor allem der persönliche Kontakt zu den Menschen wichtig. „Für viele geflüchtete Kinder bin ich inzwischen der „Opa"", lacht er. Ein Wort, das er in den wichtigsten Landessprachen sagen kann. Und so Kindern immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Auch „Bitte" und „Danke" kennt er auf Russisch, Arabisch und Suaheli. „Ich finde diese Wörter so wichtig für den Umgang miteinander", sagt er. „Dass man sich mit Respekt und Freundlichkeit begegnet." Eine Haltung, die Peter Weber-Heck zu weiterem Engagement bringt. So hilft er Geflüchteten zum Beispiel bei Amtsgängen und sogar bei der Lehrstellensuche.
Und vergisst natürlich auch „seine" ehrenamtlichen Mitstreiter und Mitstreiterinnen nicht. Einmal im Jahr gibt es einen Dankeschön-Nachmittag. „Mit leckerem Essen und Programm", erzählt er.
Trotz aller Freude, die ihm sein Ehrenamt bereitet, will sich Peter Weber-Heck ab Mitte 2020 ein bisschen zurückziehen. Schließlich wartet da noch ein weiteres spannendes Projekt auf ihn: die Biografie über seine Schwiegermutter, die er gerne schreiben will. „Diese Frau fasziniert mich sehr!", sagt Peter Weber-Heck.
Mehr Informationen unter:
Letzte Änderung: 18. Dezember 2019