Ehrenamts-Adventskalender: 22. Dezember 2019
Am liebsten mache ich Taufen und Beerdigungen
Ute Schell, Prädikantin und Mitglied des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde, Wiehl
Hauptamtlich arbeitet Ute Schell als Küsterin. Daneben gestaltet sie das Gemeindeleben ehrenamtlich mit. Und erlebt bereichernde Momente mit Menschen in verschiedenen Lebenssituationen.
Vor allem als Prädikantin, wenn sie die Gemeindepfarrerin unterstützt. Ein Ehrenamt, für das Ute Schell eine spezielle Ausbildung absolviert hat – mit theoretischem Hintergrundwissen und Praxiselementen für das Gemeindeleben. Seit 2011 ordiniert, darf sie nun eigenständig Gottesdienste abhalten und wichtige Lebensereignisse mitgestalten: Taufe, Konfirmation, Hochzeit und Beerdigung. Gibt es Lieblingsanlässe? „Am liebsten mache ich Taufen und Beerdigungen", sagt sie ohne langes Nachdenken.
Weil es ihr wichtig ist, Verstorbene gut zu verabschieden. Sie noch einmal in den Mittelpunkt zu stellen. Und die schweren Stunden für die Angehörigen angenehm zu gestalten. Dafür geht Ute Schell auch auf außergewöhnliche Anliegen ein, wie beispielsweise auf den Wunsch, im Trauergottesdienst einen Rocksong zu spielen. „Dabei habe ich ganz neue Seiten dieser Musik entdeckt", erinnert sich die 61-jährige. Dass es nämlich auch in dem Genre Texte gibt, die sagen, dass da noch was kommt.
Eine weitere Herzensangelegenheit sind Taufen. Nicht zuletzt wegen der spannenden Gespräche mit den Eltern. Der Frage, warum das Kind getauft werden soll. Welche Wünsche damit verbunden sind. „Hier kann ich oft ein ganz neues positives Bild von Kirche weitergeben", sagt Ute Schell. Wie auch beim Tauffest, das die Kirchengemeinde seit 2018 an einem Tag im Sommer anbietet. Dabei werden Kinder im Kurpark hinter der Kirche in der Wiehl getauft. 14 waren es in diesem Jahr. Eine besondere Veranstaltung, bei der Ute Schell zusammen mit der Pfarrerin im Flussbett stand – im Talar und in extra gekauften Wasserschuhen: „Wir brauchen rutschfeste Schuhe", erklärt sie. „Mit Gummistiefeln wäre das zu wacklig!"
Pragmatische Ansätze, die sie auch als Vorsitzende des Presbyteriums-Ausschusses „Theologie und Gottesdienst" unterstützt und vorantreibt. Weil sich das
Leben der Menschen verändert. Und das traditionelle Sonntagsangebot inzwischen nicht mehr für alle passend ist. „Deshalb bieten wir nächstes Jahr etwas Neues an: die Mittwoch-Abend-Andacht", gibt Ute Schell jetzt schon einen Vorgeschmack.
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Letzte Änderung: 21. Dezember 2019