Ehrenamts-Adventskalender: 03.Dezember 2020

„Also war die Aktion ein Gewinn für alle“

Klaus Korte, Bergneustadt

Korte KlausEs begann mit einem landesweiten Aufruf unter „3D-Druckern“. Gesucht wurden Mitstreiter in der Produktion von Visieren zum Schutz vor „Corona“-Infektionen. Zusammen mit Ulrich Sassmannshausen und anderen Ehrenamtlichen seines Repair-Cafés in Gummersbach stieg Klaus Korte ein. Schließlich hatten sie die passenden Geräte vor Ort. Und wollten helfen.

Über den Output jedoch staunt der 63-jährige immer noch: 1350 Visiere haben sie hergestellt und ausgeliefert – sogar bis nach Süddeutschland. Und das alles mit einem rein ehrenamtlichen Team. Eine Leistung, für die so einiges nötig war: zehn 3-D-Drucker, elf Engagierte, eine Menge Zeit, etliche Kilo des Maisstärkeproduktes PLA, stapelweise Plastikfolien aus dem Bürofachmarkt und einem Schreibwarenladen in Bergneustadt, mehrere hundert Meter Knopfloch-Gummiband und vor allem eins: viel Organisation und ein eigens ausgetüftelter Produktionsplan. 150 bis 250 Visiere pro Woche sind so entstanden – in der heißesten Phase im April sogar über 300.
Für jedes Teil muss man eine Druckzeit von 45 Minuten einplanen, Störungen nicht eingerechnet. Dazu kommt die Zeit für das Zuschneiden des Gummibandes und das Zusammensetzen von Plastikfolie und Halterung von Hand. Nächster Schritt: die Auslieferung der fertigen Produkte. Ein Job, den Klaus Korte übernommen, und der ihm besonders viel Freude gemacht hat. „Ich bin den unterschiedlichsten Menschen begegnet“, erzählt der Rentner, der schon während seiner Berufstätigkeit im EDV-Bereich gearbeitet hat. „Und alle waren dankbar, dass sie sich nun mit den Visieren schützen konnten.“
Denn: Masken und Visiere wurden dringend gebraucht. Der Bergneustädter lieferte hauptsächlich an Altenheime in Overath, Untereschbach, Kierspe und Gummersbach. Weitere Abnehmer: Betriebe und Dienstleister, die nah am Menschen arbeiten – also zum Beispiel Zahnarztpraxen, Friseure und Fußpflegesalons. Dazu kamen Privatpersonen, für die aus gesundheitlichen Gründen eine Mund-Nasenmaske aus Stoff nicht in Frage kam. „Denen haben unsere Visiere wieder mehr Freiheit gegeben“, freut sich Klaus Korte.
Bezahlt wurde auf Spendenbasis. Jeder das, was ihm das Produkt Wert war. Und tatsächlich ging die Rechnung mehr als auf. Nach Deckung der investierten Kosten für Material und Fahrten blieb der Gruppe um Klaus Korte und Ulrich Sassmannshausen sogar ein Gewinn, den sie an soziale Einrichtungen in der Region spendeten. „Also war die Aktion ein Gewinn für alle“, findet Klaus Korte.

 

Weitere Informationen:

http://repaircafe-gm.de/

 

© Jan Engel - Fotolia



Letzte Änderung: 2. Dezember 2020