Ehrenamts-Adventskalender: 12.Dezember 2020
„Das hat uns noch mehr zusammengeschweißt!“
Gabriele Weiss, Wipperfürth
Aufgewachsen ist sie in der Nähe des Hamburger Hafens. Mit einem Großvater, der als Schlepperkapitän sein Geld verdiente. Gut möglich, dass es daher kommt, dass Gabriele Weiss alles liebt, was mit der großen weiten Welt und ihrer Vielfalt zu tun hat. Eine Vielfalt, die sie auch in Wipperfürth immer wieder erlebt – besonders bei „ihren“ so genannten Mittwochsfrauen.
Wer das ist? Eine Gruppe von 45 Frauen, die sich regelmäßig mittwochs treffen – wie natürlich bereits der Name vermuten lässt. Es sind Frauen, die nach Flucht und Vertreibung nicht nur ein neues Zuhause gefunden haben sondern zudem eine verlässliche Ansprechpartnerin und Unterstützerin in Gabriele Weiss. „Man kann schon irgendwie sagen, dass ich für die meisten wie eine alte Mutter bin“, sagt die 72-jährige. „Das kann sehr hilfreich sein, wenn die eigene Familie weit weg ist.“
Genauso hilfreich wie der Austausch innerhalb einer Gruppe von Gleichgesinnten. Besonders dann, wenn eine Pandemie den Alltag völlig auf den Kopf stellt. Wenn sich das Familienleben plötzlich in nicht gerade großzügigen Wohnungen abspielen muss. Ohne Balkon und ohne die Gelegenheit, Spielplätze zu nutzen. Eine herausfordernde Situation für alle Beteiligten.
„Zum Glück habe ich immer gute Ideen!“, lacht Gabriele Weiss. Denn natürlich gibt es bei einem Lockdown keine üblichen Treffen oder Besuche mehr. Also setzt sie auf die what’s app-Gruppe. Hier gab und gibt sie wichtige Informationen weiter, beantwortet Fragen zu neuen Verordnungen, informiert über Regelungen für Schule und Kita und leitet auch mal ein lustiges Filmchen weiter, um die Laune zu heben. „Vor allem im Frühjahr war ich täglich in der Gruppe“, erinnert sie sich. Und auch die Mittwochsfrauen posteten rege Beiträge: Koch- und Backrezepte, Tipps für die Alltagsorganisation, Spiele für Zuhause, Unterstützung fürs Homeschooling.
„Das hat uns noch mehr zusammengeschweißt“, findet die Wipperfürtherin, die auch zahlreiche Einzelgespräche geführt hat. Am Telefon, versteht sich. Weil sie einfach nicht wegschauen kann, wenn jemand Hilfe braucht. „Ich möchte einfach etwas zurückgeben.“
Ansprechpartnerin:
Mittwochsfrauen-WippAsyl@t-online.de
Letzte Änderung: 11. Dezember 2020