Ehrenamts-Adventskalender: 16.Dezember 2020
„Wir wollen da sein, wo sonst keiner ist.“
Margret Quast und Hildegard Weber, Morsbach
Seit über 40 Jahren engagieren sie sich ehrenamtlich im SKFM – sowohl auf Kreisebene als auch vor Ort. Sie wollen da sein für Menschen, denen es nicht so gut geht. Um die zu finden, muss man gar nicht so weit gehen. Oft kann man schon in der eigenen Straße die Welt ein bisschen schöner machen.
So wie Margret Quast, die schon so lange mit offenen Augen und Ohren durch Morsbach geht, dass sie ganz gezielt und pragmatisch eingreifen kann. „Manchmal gehe ich einfach mit einem Päckchen Kaffee vorbei“, erzählt sie. Weil sie genauso wie Hildegard Weber weiß: Ob man nach unten abrutscht oder nicht, ist für jeden nur eine Gratwanderung.
Ein Wissen, das die Frauen immer wieder ins Handeln bringt. Im ehrenamtlichen Vorstand des SKFM Oberberg initiieren sie überregionale Projekte und versuchen, neue Ideen und Wege zu ermöglichen. Wie beispielsweise den Aufbau eines Sozialpraktikums für Schüler ab der 8. Klasse, bei dem sie Jugendliche und Senioren in Pflegeheimen zusammen gebracht haben. „Das ist ganz toll angelaufen“, strahlt Hildegard Weber.
Doch dann kam Corona. Und damit massive Einschränkungen für alte und kranke Menschen. Für die beiden engagierten Oberbergerinnen, die sich auch im Rahmen von Besuchsdiensten einbringen, eine sehr schwere Zeit. Keine Treffen, keine Nachmittage mit Kaffee und Kuchen, die den Bewohnern sonst so wichtige Abwechslung bringen. „Für uns ist das schwer auszuhalten“, sagt Hildegard Weber, die diese Nachmittage regelmäßig vorbereitet und durchgeführt hat. „Wir haben eine Ahnung davon, wie es den Menschen dort zumute ist.“
Was immer noch geht, sind die Telefonbesuche und die Fundgrube – ein weiteres ehrenamtliches Projekt des SKFM. Hier kann jeder gut erhaltene Kleidung abgeben, die dann zu erschwinglichen Preisen weiterverkauft wird. Zwar ist die Fundgrube im Lockdown offiziell geschlossen, weil die Räume zu klein sind für den Normalbetrieb. „Wenn einer was braucht, kann er trotzdem bei mir anrufen“, sagt Margret Quast. „Dann verabreden wir uns, und ich lasse den alleine stöbern. Das geht nach
Schutzverordnung.“ Auch Ware wird nach Vereinbarung weiterhin angenommen – ebenfalls unter entsprechenden Hygienevorkehrungen.
„Hoffentlich wird das alles im nächsten Jahr besser“, sagt Hildegard Weber. „Die Menschen leiden sehr an der verordneten Einsamkeit.“
Weitere Informationen:
www.skfm-oberberg.de
Geschäftsstelle in Gummersbach: 02261 – 60020
Morsbach: 02294 - 8483
Instagram: skfmoberberg
Letzte Änderung: 15. Dezember 2020