Ehrenamts-Adventskalender: 13.Dezember 2021
„Wir hatten das Gefühl, dass wir etwas bewirken können.“
Conny Simon-Döhl, 54, Hülsenbusch
Alles begann mit dem Aussichtsturm von Hülsenbusch. Ein Ausflugsziel für Ortsansässige und Gäste, das 2010 ziemlich in die Jahre gekommen war. Um den Turm für Besucher und Besucherinnen zu erhalten, wäre eine Sanierung nötig gewesen. Doch die wurde nicht veranlasst. Aus Kostengründen. Als kurz danach die Filiale der Stadtbücherei in Hülsenbusch schloss, wurde nicht nur Conny Simon-Döhl hellhörig. „Alles, was weg ist, ist weg“, weiß die 54-Jährige, die aus dem Ort stammt, zum Studium wegzog und später mit Ihrem Mann zurückkehrte. Und wenn die Dinge bedroht sind, die das Dorfleben lebenswert machen, muss man etwas tun.
Das dachten sich die Engagierten der Dorfgemeinschaft und retteten durch die Gründung einer Genossenschaft im Jahre 2014 ihre Kneipe, als der bisherige Pächter sie aufgeben wollte. „Das war unsere Initialzündung“, erinnert sich Conny Simon-Döhl. „Wir hatten das Gefühl, dass wir etwas bewirken können.“ Und das ist bis heute so geblieben.
Jüngstes Projekt und inzwischen das Hauptbetätigungsfeld der 54-jährigen Sozialpädagogin: der Wochenmarkt auf dem Dorfplatz an der Kirche. Jeden Dienstag kann man hier von 10 bis 14 Uhr einkaufen: Obst und Gemüse, Käse, Fleisch und Fisch. Den Kontakt zu den Händlern hat Conny Simon-Döhl hergestellt. Und ist immer noch deren Ansprechpartnerin – auch wenn sie nicht die einzige ist, die an Markttagen vor Ort ist und sich um einen reibungslosen Ablauf kümmert. Unterstützung kommt vom 20-köpfigen Marktteam der Dorfgemeinschaft – von denen, die sich um Auf- und Abbau kümmern, und von denen, die die Kaffeebude betreuen. „Uns war von Anfang an klar, dass der Markt auch ein sozialer Treffpunkt sein muss“, sagt Conny Simon-Döhl. „Sonst kann man auch mit dem Auto in den Supermarkt fahren.“ Der Plan ging auf. Man trifft sich auf einen Kaffee. Und nimmt das Angebot an den Ständen so gut an, dass es sich für die Händler lohnt.
Allerdings: Ein Selbstläufer ist der Markt nicht. Im Hintergrund tut die 54-Jährige einiges, um die Attraktivität hoch zu halten. Immer wieder bucht sie Sonderstände wie Messerschleifer, Anbieter von Wolle oder fair gehandelter Mode. In einem Newsletter informiert sie regelmäßig, bringt sich in Erinnerung. Mit Erfolg: „Der Markt ist das erste Angebot, das neu entstanden ist und nicht als Ersatz für etwas“, strahlt sie. „Das ermutigt uns, weitere Projekte anzugehen.“
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Letzte Änderung: 12. Dezember 2021