Ehrenamts-Adventskalender: 20.Dezember 2021

„Die lügen dich nicht an!“

Petra Pusch, 58, Wipperfürth

Mit Tieren konnte sie schon immer gut. Vor allem mit Hunden. Vielleicht, weil sie mit Tieren groß geworden ist und ihre Gegenwart stets sehr geschätzt hat. „Tiere sind so echt“, sagt sie. „Die lügen dich nicht an.“ Seit 2005 bringt sie ihre Faszination für Vierbeiner als Ehrenamtliche im Wipperfürther Tierheim ein. Was sie da tut? „Ich bin Mädchen für alles!“, lacht sie. Konkret heißt das: Sortieren und Wegpacken der Futterspenden, Mitarbeit bei Festen im Tierheim, Aushelfen, wenn die Hauptamtlichen Unterstützung brauchen und so einiges mehr.

Hauptsächlich kümmert sie sich aber um schwierige Hunde. Hunde, die so aggressiv und unberechenbar sind, dass nur wenige mit ihnen zurecht kommen. Tiere, denen sich auch Petra Pusch nur vorsichtig nähert. „Zunächst bleibe ich vor dem Zaun und beobachte“, erklärt sie. „Erst, wenn das Tier es zulässt, gehe ich einen Schritt weiter.“ Zweimal die Woche kommt sie, baut eine Beziehung zu dem Tier auf. So lange und so langsam, bis irgendwann Spaziergänge möglich werden. Auch da achtet die Wipperfürtherin auf Sicherheit – die eigene und die derjenigen, denen sie unterwegs begegnen können. Vor dem Tor des Tierheims muss der Hund anhalten und ruhig sitzen bleiben, während Petra Pusch öffnet und draußen die Lage checkt. Schafft das Tier das nicht, wird weiter geübt.

Das Ziel ihres Engagements: den Hund so zu erziehen, dass er an Interessierte vermittelt werden kann. Ein Erfolg, über den sie sich sehr freut. Weil der Hund dann ein schönes Zuhause findet. Gleichzeitig bedeutet das Abschied, verbunden mit ein bisschen Traurigkeit. Aber Petra Pusch hat auch hierfür eine Lösung gefunden. „Einmal im Jahr besuche ich meine Hunde“, lacht sie und fügt – nicht ganz Ernst gemeint – hinzu. „Wer einen von denen adoptiert, adoptiert mich mit!“

Warum sie das alles macht? Weil sie den Hunden helfen will. Und weil sie es faszinierend findet, die Entwicklung der Tiere zu sehen. „Das ist sehr erfüllend“, strahlt sie. Und wünscht sich, dass sich noch mehr Engagierte für diese Aufgabe finden: „Die Tiere können Unterstützung brauchen.“

Weitere Informationen unter:

www.tierheim-wipperfuerth.de

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