10.04.2003: "Die oberbergische Vogelwelt" - Neues Buch über die heimische Vogelwelt

Oberbergischer Kreis. Als einen „ebenso lesenwerten wie bunten Start in den oberbergischen Frühling“ wertete Landrat Hans Leo Kausemann am Donnerstag in der „Holsteinsmühle“ bei Nümbrecht das neue Buch „Die oberbergische Vogelwelt“. Autoren dieses aktuellen ornithologischen Nachschlagwerks sind Heinz Kowalski aus Bergneustadt und Peter Herkenrath aus Hückeswagen, der für „Birdlife International“ im englischen Cambridge arbeitet. Für die Redaktion und Gestaltung war im Auftrag des Landrats Ulrich Runkel aus Nümbrecht-Marienberghausen zuständig. Erschienen ist das Buch im Wiehler Verlag Gronenberg. Wie Herausgeber Kausemann betonte, wäre die aufwändige Produktion mit rund 250 Farbbildern auf 270 Seiten ohne die finanzielle Hilfe der Kulturstiftung Oberberg der Kreissparkasse Köln nicht möglich gewesen.

Das Buch "Die oberbergische Vogelwelt" setzt eine Tradition fort, die 1965 mit dem vogelkundlichen Buch von Walter Thiede und Wilhelm Jost begann. 1982 erschien dann das zweite Standardwerk: "Die Vogelwelt des Oberbergischen Kreises" von Heinz Kowalski. Beide Bände sind im Buchhandel längst vergriffen - ein Beweis für das große Interesse der Oberberger an diesem Thema.

Seit Jahren haben viele Vogelfreunde deshalb immer wieder nach einem neuen Vogelbuch gefragt. Allein die Eröffnung der vogelkundlichen Ausstellung im Museum auf Schloss Homburg hat der Ornithologie im oberbergischen Land gewissermaßen neuen Auftrieb gebracht, betonten Landrat und Autoren bei der Buchvorstellung. Diese sichtbare Freude an den gefiederten Freunden in einer hochtechnisierten Welt habe schließlich den entscheidenden Schub für die Arbeit am neuen Buch gegeben. Fünf Jahre intensiver Arbeit war notwendig, um das Manuskript fertig zu stellen. Dank moderner Technik gab es keine Probleme, zwischen den Autoren in Cambridge und Bergneustadt sowie der Redaktion in Nümbrecht Details des Layouts und der Illustrationen abzustimmen.

Heinz Kowalski und Peter Herkenrath wollen mit diesem Buch vor allem denen eine Hilfestellung geben, die im heimischen im Garten oder beim Spaziergang einen ihnen unbekannten Vogel entdecken, denn „unsere Vogelwelt ist so reichhaltig, dass es nicht immer leicht fällt, die Arten zu unterscheiden und sicher zu bestimmen“. Der Text und vor allem auch die über 200 Vogelfotos hervorragender Tierfotografen sollen dabei helfen. Gleichzeitig wird den oberbergischen Ornithologen und Vogelschützern eine aktuelle Übersicht zur Vogelwelt des heimatlichen Kreises geboten. Als wichtigen Nebeneffekt wird Gewinnung zahlreicher Nachwuchsornithologen erwartet, denn Kreis und Kulturstiftung stellen allen weiterführenden Schulen des Kreises je einen Klassensatz des Buches kostenlos zur Verfügung. Auch die kommunalen Büchereien erhalten wieder Gratisexemplare.

Der herzliche Dank von Herausgeber und Autoren gilt „unseren Freunden aus der Arbeitsgemeinschaft Bergischer Ornithologen (ABO), die alle Manuskripte aufmerksam durchgearbeitet haben und uns viele gute Tipps gaben: Frank Herhaus aus Wiehl, Johannes Riegel aus Bergneustadt und Karl-Heinz Salewski aus Hückeswagen. Hans Flosbach, Axel Müller und Bernd Verhufen halfen mit weiteren Hinweisen. Besonders danken möchten wir allen Vogelbeobachtern, die oft Jahre und Jahrzehnte lang ihre Beobachtungen der ABO und der Gesellschaft Rheinischer Ornithologen (GRO) bzw. der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO) gemeldet haben. Ohne ihren Fleiß wüssten wir nur wenig über die oberbergische Vogelwelt; mithin hätten auch diesem Buch die wichtigsten lokalen Informationen gefehlt“.

Die interessierten Leser können im neuen Buch viel über die heimische Vogelwelt erfahren, vor allem aber über die Wechselbeziehungen zwischen Vogelarten und der oberbergischen Landschaft. 249 Arten werden zum teil sehr umfangreich beschrieben. Etliche Vögel sind nur wenige Male im Oberbergischen beobachtet worden, andere sind im Laufe der Jahre aus der heimischen Landschaft verschwunden, andere sind neu hinzugekommen. Es geht den Autoren deshalb nicht nur um die Aufzählung der beobachteten Arten, sondern auch um die Beschreibung von Entwicklungstrends und nicht zuletzt um Schutzbemühungen.