19.08.2008: Zeitreise ins 13. Jahrhundert auf Schloss Homburg

Homburger Reisige machten Mittelalter hautnah erlebbar  

Oberbergischer Kreis. Die Homburger Reisige aus Heddinghausen und Mitglieder von Mittelaltergruppen aus dem gesamten Bundesgebiet schlugen am vergangenen Wochenende ihr Lager auf Schloss Homburg auf. Das Museum des Oberbergischen Kreises hatte die Homburger Reisige, was „Dienstleute“ bedeutet, am Samstag und Sonntag eingeladen.

„Der Einladung sind wir gerne nachgekommen, denn wann kann man schon in einer echten Burgküche kochen?“, sagte Uschi Reucker, die an der Seite von Koch Thorsten Luch ein mittelalterliches fünf Gänge Menü zubereitete. Neben Fladenbrot mit Speck, gab es Gemüsesuppe, Lachs mit Kohl, Wildgulasch mit Rotkraut und zur Nachspeise Quark mit Waldfrüchten.

Uschi Reucker und Thorsten Luch in der Burgküche. (Foto: OBK)

Uschi Reucker und Thorsten Luch bereiteten in der Burgküche ein mittelalterliches Fünf-Gänge-Menü zu.
(Foto: Oberbergischer Kreis)

Den Suppenlöffel für die Gemüsesuppe schnitzte Wolfgang Reucker gleich selbst. „Koch- und Esslöffel wurden aus Walnuss-, Akazien- und Holunderholz geschnitzt“, berichtete der Heddinghausener. Für Kinder, die sich auch im Löffelschnitzen versuchen wollte, holte Reucker aber weiches Lindenholz aus einem großen Korb.

Kindern und Jugendlichen das Leben im Mittelalter nahe bringen, ist eins der Ziele der Homburger Reisige. So ist die Mittelaltergruppe aus Heddinghausen seit drei Jahren an der Waldorfschule Vollmerhausen aktiv, um Schülern zu vermitteln wie mühsam das Leben ohne Strom und Wasserhahn ohne Dosensuppe und Herdplatten ist. „Wir sind das erste Mal auf Schloss Homburg und stellen mit rund 35 Kindern und Erwachsenen das Leben im 13. Jahrhundert dar“, erklärt Gerhard Schmidt. Unter anderem wurde das Färben mit Pflanzenfarben, das Nähen von Schuhen und Kleidern, das Herstellen von Kettenhemden und einiges mehr gezeigt.

Ein Mitglied der Homburger Reisige fertigt ein Kettenhemd. (Foto: OBK)

13 Kilo wiegt das Kettenhemd, wenn es fertig ist.
(Foto: Oberbergischer Kreis)

 



Letzte Änderung: 19. August 2008