02.11.2006: Kampf gegen Arbeitslosigkeit - 1,6 Millionen Euro Fördermittel fließen nach Oberberg

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG

 
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Oberbergischer Kreis. Mit mehr als 1,6 Millionen Euro Fördermitteln aus dem Europäischen Sozialfonds schiebt das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales die Unterstützung von Arbeitslosen im Oberbergischen Kreis an. Die stolze Summe teilen sich fünf Projektträger, die sich mit ihren Angeboten für den Schüler in der Bewerbungsphase bis zum 50-Jährigen Langzeitarbeitslosen erfolgreich um die Fördermittel beworben haben. „Die Konzepte der vier Bildungsträger waren überzeugend und sind erfolgsversprechend“, sagte Jochen Hagt, Allgemeiner Vertreter des Landrates und Dezernent für Wirtschaftsförderung, bei der Vorstellung der Projekte am heutigen Donnerstag.

Alle Projekte leisteten einen Beitrag zur Beschäftigungssicherung und damit zur Wirtschaftsförderung in der Region, so Hagt. Er entscheidet als Mitglied im Lenkungskreis der Regionalagentur für die Region Köln mit über das Votum, mit dem jedes Projekt versehen an das Arbeitsministerium weitergeleitet wird. „Dank der kompetenten Beratung durch die Regionalagentur haben der Caritasverband Oberberg, das Steinmüller-Förderzentrum in Kooperation mit dem christlichen Jugenddorfwerk, die Firma Addito, die VSB gGmbH und die Ausbildungsinitiative Oberberg gute Konzepte vorgelegt“, sagte Hagt. „Ich bin zuversichtlich, dass die Mehrheit der Teilnehmer der fünf Projekte einen Arbeitsplatz finden wird.“

Die Projekte laufen von August 2006 bis Dezember 2007. „Das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union fördern die Maßnahmen mit den 1,6 Millionen Euro zu 50 bis 60 Prozent, der Rest muss durch Dritte co-finanziert werden“, erklärt Rolf Lorenz, Leiter der Regionalagentur. Mit über 550.000 Euro erhält das Steinmüller-Förderzentrum für sein in Kooperation mit dem christlichen Jugenddorfwerk durchgeführten Projekt  „Bausteine für Arbeit und Zukunft“ (BauZ) den größten Anteil der Fördersumme für Oberberg.

Das Projekt richtet sich an junge Hartz IV-Empfänger unter 25 Jahren, mit oder ohne Schul- und Berufsabschluss. Sie werden gezielt gefördert, um in einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz vermittelt zu werden. 120 junge Erwachsene können sechs bis neun Monate an dem Projekt teilnehmen. „Zunächst wird ein Profil des Teilnehmers erstellt, um je nach seinen Stärken und Fähigkeiten das passende Qualifizierungsmodul auszuwählen“, erklärt Stefan Brüninghaus, Mitglied der Geschäftsführung des Förderzentrums. Danach folgt eine Basisqualifizierung unter anderem mit Sprachförderung, EDV-Grundlagen und Bewerbungstraining. Anschließend steht die berufliche Qualifizierung in einem von elf Berufen auf dem Stundenplan. Die Auswahl reicht von Metallverarbeitung und Elektroinstallation über Verkauf bis Raumgestaltung. „Wir verfügen über einen Pool von Betrieben, die Praktikumplätze zur Verfügung stellen“, sagt Brüninghaus. „Ergeben sich während des Praktikums fachliche, sprachliche oder verhaltensbedingte Lücken, werden gezielt diese Lücken geschlossen.“ Die individuelle Förderung zeigt bereits erste Erfolge. Nach dem Projektstart am 1. August haben bereits zwei Teilnehmer einen Arbeitsplatz gefunden.   

 Das Foto zeigt Jugendliche an der Werkbank im Steinmüller-Föderzentrum mit Vertretern der Verwaltung und den geförderten Projekten.
Im Steinmüller-Förderzentrum informierten sich gestern Vertreter von Verwaltung und den
geförderten Projekten über die Möglichkeiten, Jugendliche fit für den Arbeitsmarkt zu machen.

Genau wie bei BauZ vermitteln die ARGEN in Oberberg die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch an das Projekt „StartBahn“ des Cartiasverbandes für den Oberbergischen Kreis. Das mit über 250.000 Euro geförderte Projekt dient ebenfalls der Integration Arbeitsloser in den Arbeitsmarkt. „Der Caritasverband Oberberg sieht seine Qualifizierungsmaßnahme als eine Startbahn, die Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine neue berufliche Zukunft aufzeigt“, sagt Geschäftsführer Peter Rothausen. 20 Plätze bietet die Caritas an ihrem Standort in Engelskirchen an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden je nach fachlicher Eignung und Neigung in den Berufsfeldern „Hotel, Gaststätten, Service, Hauswirtschaft“ oder „Verkauf, Vermarktung, Verwaltung“ geschult. Ergänzend werden Gesundheitstraining, Kommunikationskurse, Bewerbungstraining, EDV-Schulungen und Selbstvermarktungstechniken vermittelt. Rothausen: „Grundsatz des Projektes ist das ganzheitliche Fördern und Fordern der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.“

Mit dem Programm „Kompetenz 50 plus“ richtet sich die Gummersbacher ADDITO GmbH an Langzeitarbeitslose über 50 Jahren. Für die Integration älterer Arbeitsloser erhält ADDITO rund 214.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds. „Wir bieten eine modular aufgebaute, individuelle Qualifizierung und Beratung für maximal sechs Monate in enger Zusammenarbeit mit der ARGE Oberberg“, erklärt Geschäftsführer Karsten Pahl. Ziel sei es, in vier Durchläufen rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über eine theoretische Grundqualifizierung mit anschließenden betrieblichen Praktika sowie weiteren individuellen Qualifizierungen zu fördern und auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Die ADDITO GmbH verfügt über ein breites Spektrum im Bereich der Aus- und Weiterbildung mit dem Schwerpunkt in Transport- und Lager-Logistik, sowie Gefahrgut- und EDV-Schulungen.

Einen ähnlichen Schwerpunkt wie ADDITO setzt auch die VSB gGmbH vermitteln, schulen, beraten in Dieringhausen in Kooperation mit PROJEKTPLAN Consulting – Wirtschafts- und Regionalberatung. Der Bildungsträger bietet ein Projekt für arbeitslose Frauen ab 50 Jahren an. Durch berufliche Orientierung und fachliche Qualifizierung werden die Teilnehmerinnen für Tätigkeiten in kunden- und serviceorientierten Unternehmen befähigt. Parallel dazu bietet der VSB den Unternehmen Beratungsleistungen an. „Ein betrieblicher Kurzcheck liefert aktuelle Informationen zur betrieblichen Wettbewerbs- und Beschäftigungssituation“, erklärt Karin Hoffmann von der Geschäftsführung der VSB. Das Projekt, das die Potenziale von Frauen ab 50 nutzen will, wird von Land und EU mit rund 130.000 Euro unterstützt.

Mit der stattlichen Summe von knapp 500.000 Euro wird die „Oberbergische Koordinierungsstelle Ausbildung“, ein Projekt der Ausbildungsinitiative Oberberg bestehend aus dem Oberbergischen Kreis, der Agentur für Arbeit, dem Arbeitgeberverband Oberberg, dem Deutschen Gewerkschaftsbund Bonn/Rhein-Sieg Oberberg, der Industrie- und Handelskammer Köln, Zweigstelle Oberberg und der Kreishandwerkerschaft, bezuschusst. Gemeinsam haben sie eine „Oberbergische Koordinierungsstelle Ausbildung“ ins Leben gerufen, die beim Arbeitgeberverband in Gummersbach beheimatet ist. Die Koordinierungsstelle kümmert sich darum, dass Schülerinnen und Schüler noch gezielter auf den Übergang von der Schule in den Beruf vorbereitet werden. Projektleiterin Claudia Fuchs erklärt: „Dreh- und Angelpunkt ist eine engmaschige Begleitung der einzelnen Schüler vor dem eigentlichen Bewerbungsprozess.“ Zu den wesentlichen Dienstleistungen gehört neben der aktiven Ansprache und Vernetzung aller Akteure auch die Einrichtung einer umfassenden Informations- und Kommunikationsplattform, die per Internet zugänglich ist.

Das Foto zeigt einen Teilnehmer an dem Pojekt ADDITO "Kompetenz 50 plus" mit einem Gabelstapler.
ADDITO "Kompetenz 50 plus"
Das Foto zeigt Teilnehmerinen an dem Projekt "StartBahn" des Caritasverbandes Oberberg mit einem Servierwagen.
"StartBahn" des Caritasverbandes Oberberg


Letzte Änderung: 02. November 2006