08.04.2009: Hilfen für Berufsrückkehrerinnen

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist der Schlüssel

Oberbergischer Kreis. Qualifizierte Fachkräfte dürfen dem Arbeitsmarkt nicht durch Familienarbeit verloren gehen. Dies ist ein Fazit der Fachtagung „Wege zurück in den Beruf“, zu der das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen am 27.03.2009 nach Düsseldorf eingeladen hatte.

„Allein bei uns in Nordrhein-Westfalen können rund 240.000 Mütter mit Kindern unter 18 Jahren ihre Erwerbswünsche nicht realisieren. Dabei sind diese Frauen überwiegend gut qualifiziert, drei Viertel von ihnen sind zwischen 30 und 50 Jahre alt und haben noch viele Jahre vor sich, in denen sie sich beruflich engagieren können.“, so Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Familien- und Frauenministerium unterstützt die Berufsrückkehr vor allem über die Landesinitiative Netzwerk W mit regionalen Aktivitäten in aktuell 43 Regionen und den Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder. In Nordrhein-Westfalen waren 2007 bereits sechs von zehn Müttern erwerbstätig – Tendenz steigend. (Mikrozensus: 2007: 66,7 %, 1997: 53,2 %). Von den nicht erwerbstätigen Müttern (rund 240 000 Frauen) bemühte sich jede Dritte 2007 aktiv um eine Beschäftigung oder strebte diese an.

Birgit Steuer von der Wirtschaftsförderung (lins) und Sabine Steller, Gleichstellungsbeauftragte, bei der NRW - Fachtagung zum Thema Wiedereinstieg in Düsseldorf
Birgit Steuer von der Wirtschaftsförderung (lins) und Sabine Steller, Gleichstellungsbeauftragte, bei der NRW - Fachtagung zum Thema Wiedereinstieg in Düsseldorf (Foto: OBK)

Hilfe zur Rückkehr in den Beruf gibt es beim Oberbergischer Kreis, denn ob Beratung zum Wiedereinstieg, zur Berufsrückkehr oder zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreises bietet Familien und Unternehmen qualifizierte Hilfen an. Auch zur Existenzgründung, ebenfalls eine gute Möglichkeit wieder im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, gibt es hier Unterstützung. Im Tätigkeitsfeld „Frau und Wirtschaft“ werden Frauen (und auch Männer), die nach einer Familienphase beruflich wieder einsteigen wollen auf den Weg gebracht. „Berufsrückkehrerinnen haben viel zu bieten, sie sind hoch motiviert, überwiegend gut qualifiziert und der Arbeitsmarkt braucht sie in allen Branchen als Fachkräfte. Deshalb darf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie keine Frage der Konjunktur sein. Im Gegenteil! “, so Birgit Steuer von der Wirtschaftsförderung. Häufig müssen die Frauen zunächst ihre Qualifikationen auffrischen. Hier hilft die Arbeitsagentur sowie die Arge-Oberberg mit Trainings, Weiterbildung und Lohnkostenzuschüssen und auch das Arbeitsministerium NRW mit dem Bildungsscheck NRW. Aber auch die Betreuung der Kinder will gut organisiert sein, um die Berufsrückkehr möglichst komplikationslos gelingen zu lassen. Frauen sind als Mütter überwiegend von der Problematik der Vereinbarkeit von Beruf und Familie betroffen. „Dies ist ein strukturelles gesellschaftliches Problem, das sich aufgrund des Rollenverständnisses in erster Linie bei den Frauen festmacht. Brüche in der Berufsbiografie, erschwerte Karrierebedingungen und Altersarmut sind die Folgen. Eines ist mittlerweile wohl allen klar: Jeder verpasste Wiedereinstieg erhöht die Kosten der Sozialkassen über viele Jahre hinweg“, resümiert Sabine Steller, Gleichstellungsbeauftragte des Oberbergischen Kreises.

Ausschnitt aus der Homepage www.wiedereinstieg.nrw.deWeitere Informationen und Beratung zum Thema Wiedereinstieg für Unternehmen und Berufsrückkehrerinnen gibt es beim Oberbergischen Kreis, Wirtschaftsförderung, Frau und Wirtschaft, Birgit Steuer, Tel. 02261 / 88-6888, E-Mail: birgit.steuer@obk.de.

Basisinformationen gibt es auf der Internetseite www.wiedereinstieg.nrw.de  und beim Telefonservice von Call NRW unter  01803 00 11 66 .

 



Letzte Änderung: 8. April 2009