28.05.2009: Veterinäramt und Land üben Zusammenarbeit im Tierseuchenfall

Ausschnitt aus der Homepage des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen mit Link zur HomepageOberbergischer Kreis. Wie klappt die Kommunikation zwischen dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen und dem Oberbergischen Kreis wenn eine Tierseuche ausbricht? Wie schnell setzt das Veterinäramt Maßnahmen zur Tierseuchenbekämpfung um? Fragen, auf die eine landesweite Übung am gestrigen Mittwoch und heutigen Donnerstag Aufschluss geben sollte. Das Landesamt hatte gestern im Rahmen der Übung im Oberbergischen Kreis, in den Kreisen Olpe, Rhein-Sieg, Siegen-Wittgenstein und Aachen sowie der in der Stadt Oberhausen den Ausbruch der Schweinepest gemeldet.

„Wenn eine Tierseuche ausbricht, richtet das Landesamt ein Landestierseuchenkontrollzentrum (LATIKO) ein, mit dem wir jetzt zwei Tage geübt haben“, sagt Kreisveterinär Dr. Bertram Röttger. An der Übung seien neben Aachen und Oberhausen die Kreise beteiligt worden, die von der Wildschweinepest betroffen sind.

Mit der Meldung am Mittwochmorgen, dass in einem Betrieb in der Gemeinde Lindlar die Schweinepest ausgebrochen sei, aktivierte Dr. Röttger seine Mitarbeiter. Für die galt es, einen Sperrbezirk im drei-Kilometer-Radius und ein Beobachtungsgebiet im zehn-Kilometer-Radius rund um die betroffene Schweinehaltung einzurichten. „Wir mussten schnell die betroffenen Betriebe innerhalb dieser Gebiete ermitteln und Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung einleiten und umsetzen“, erklärt der Kreisveterinär.

So mussten Verfügungen erlassen, die Öffentlichkeit informiert und ein Bürgertelefon eingerichtet werden. Wäre es ein reales Szenario gewesen, hätten im betroffenen Betrieb 250 Schweine getötet werden müssen. Vier Betriebe wären von den Auflagen innerhalb des Sperrbezirkes und 25 Betriebe im Beobachtungsgebiet betroffen. Für sie würde im Seuchenfall ein Transport- und Schlachtverbot gelten.

Im Veterinäramt wurden so genannte Kontaktbetriebe ermittelt, die Schweine aus dem betroffenen Betrieb in Lindlar bekommen hatten oder wo Personen auf dem Hof gewesen waren. „Wir haben vier Betriebe innerhalb des Oberbergischen Kreises und sechs außerhalb ermittelt“, sagt Dr. Röttger. Die zuständigen Veterinärämter in Olpe, im Rhein-Sieg-Kreis, im Münsterland, im Kreis Heinsberg und in Rheinland-Pfalz mussten informiert werden.

 

„Weil wir den Ausbruch von Tierseuchen einmal jährlich und zuletzt vor wenigen Wochen üben, konnten wir die geforderten Aufgaben schnell erledigen“, zog Dr. Röttger am Donnerstagnachmittag ein positives Fazit.
 



Letzte Änderung: 28. Mai 2009