18.01.2012: Verdachtsfälle des Schmallenberg-Virus im Kreis

Das Kreisveterinäramt untersucht Verdachtsfälle des sogenannten "Schmallenberg-Virus".

Keine neuen Verdachtsfälle des Schmallenbergvirus gemeldet

VeterinärangelegenheitenOberbergischer Kreis. Im Oberbergischen Kreis sind keine neuen Verdachtsfälle des Schmallenbergvirus bekanntgeworden. Ein mißgebildetes Rind ohne Darmausgang wurde gemeldet, dabei handelt es sich nach Einschätzung des Kreisveterinäramtes und der Patologen im Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt Krefeld aber um eine nicht schmallenbergtypische Mißbildung. Das Tier wird trotzdem zur Untersuchung eingeschickt, jedoch nicht mit konkretem Schmallenbergverdacht. In der Tierseuchendatenbank TSN sind aktuell 84 Fälle gemeldet. Hauptverbreitung: weiterhin NRW und Niedersachsen, dabei 19 Fälle mit Virusnachweis, 65 Verdachtsfälle. Sonst bestehen keine neuen Regelungen.
 

Das Kreisveterinäramt hatte am Mittwoch (18.01.2012) zwei neue Verdachtsfälle des "Schmallenberg-Virus" gemeldet. Es handelt sich um zwei weitere Lämmer aus dem Bestand des Waldbröler Tierhalters, der bereits am Dienstag (17.01.2012) einen Verdachtsfalls beim Kreisveterinäramt bekannt gegeben hatte.

Der Oberbergische Kreis untersucht jetzt insgesamt vier Verdachtsfälle des sogenannten „Schmallenberg-Virus“. Bislang haben zwei Tierhalter in Marienheide und Waldbröl dem Kreisveterinäramt Verdachtsfälle gemeldet. Die totgeborenen Lämmer weisen Missbildungen auf. Das Kreisveterinäramt sorgt dafür, dass die Kadaver beim Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr -Wupper (CVUA-RRW) in Krefeld untersucht wird. In dem Waldbröler Betrieb sollen kürzlich bereits zwei missgebildete Lämmer geboren worden sein. Aufgrund der aktuellen Bekanntmachung von Verdachtsfällen melden sich Tierhalter jetzt beim Kreisveterinäramt, sagt Kreisveterinär Dr. Stefan Kohler.

Im Bundesland NRW besteht weiterhin keine Meldepflicht. Das Friedrich-Löffler-Institut verfügt allerdings über ein Tierseuchen-Nachrichten-System. Die bislang bekannten Fälle werden hier in einer zentralen Datenbank erfasst. Auch der Oberbergische Kreis lässt dort die aktuellen Fälle registrieren, sagt Dr. Stefan Kohler.
 

Nach ersten Erkenntnissen können sich mit dem Schmallenberg-Virus Rinder, Schafe und Ziegen infizieren. Das Virus war erstmals im vergangenen Herbst bei Rindern und Schafen in den Niederlanden aufgetreten. Es wird durch Stechmücken übertragen. Der Infektionsweg und die Ausbreitung des Erregers sind noch nicht vollständig geklärt. Als Vorsichtsmaßnahmen sollten insektenabwehrende Mittel bei Schafen und Rindern eingesetzt werden.

Das Kreisveterinäramt rechnet mit weiteren Krankheitsfällen bei Schafen, da die Ablammzeit jetzt begonnen hat. Bislang ist unklar, ob der Erreger neu eingeschleppt wurde oder schon länger unerkannt in Europa vorkommt. Das Friedrich-Löffler-Institut weist auf die Bedeutung der Viren für Rinder, Schafe und Ziegen hin und betont, dass die Viren kein Risiko für den Menschen darstellen.

 



Letzte Änderung: 18. Januar 2012