01.10.2012: Weiterbildung: Kreisgesundheitsamt schult Pflegepersonal zu Infektionsschutz

Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises hat Personal von stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen zum Thema "Infektionsschutz" geschult. Themenschwerpunkt war das Hygienemanagement bei Erkrankungen an Noroviren

Schulung zum Thema Infektionsschutz auf :metabolon in Lindlar

Oberbergischer Kreis. Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises hat Personal von stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen zum Thema "Infektionsschutz" geschult. Die Fortbildungsveranstaltung hat auf :metabolon in Lindlar stattgefunden.

Themenschwerpunkt war das Hygienemanagement bei Erkrankungen an Noroviren. Noroviren sind Krankheitserreger, die beim Menschen Erbrechen und Durchfall verursachen können. Außerdem ging es um den Umgang mit multirestistenten Erregern (MRE) in stationären Einrichtungen. Ziel der Veranstaltung war es, den Teilnehmenden praxisorientierte Handlungsempfehlungen zu vermitteln, um Ausbrüche an Erkrankungen durch Noroviren zu begrenzen.  

Referenten und Teilnehmende der Weiterbildung "Infektionsschutz", 2.v.r. Dr. Thomas Bauer, Leiter des Kreisgesundheitsamtes
(Foto:OBK)
Referenten und Teilnehmende der Weiterbildung "Infektionsschutz", 2.v.r. Dr. Thomas Bauer, Leiter des Kreisgesundheitsamtes
(Foto:OBK)

„Ich habe mich sehr über die zahlreichen Teilnehmer und das große Interesse aus Oberbergischen Einrichtungen gefreut“, sagt Dr. Thomas Bauer, Leiter des Kreisgesundheitsamtes.

Bernd Höhner, Teamleiter Krankenhaushygiene des Klinikum Oberberg, hat zum Thema Noroviren referiert. Er stellte die besonderen Eigenschaften der Noroviren, Krankheitsbild, Übertragungswege und notwendige Hygienemaßnahmen dar. Außerdem vermittelte der Hygieneexperte wichtige Hilfestellungen für den Umgang mit Norovirenausbrüchen.
„Ob auf einem Kreuzfahrtschiff, im Altenheim oder in der Klinik – plötzlicher Brechdurchfall in Wintermonaten spricht für Noroviren und lässt sich nur durch intensivierte Hygienemaßnahmen angehen. Aus diesem Grund finden Sie nicht nur im Krankenhaus Händedesinfektionsmittel. Der Schlüssel um die Infektionskette zu unterbrechen, ist die Händedesinfektion, sagt Bernd Höhner.

Ein spezielles Netzwerk stärkt Partner, die den zunehmenden Problemen mit multiresistenten Erregern (MRE) wirksam entgegentreten. Dr. Luba Lendowski hat das Netzwerk "mre-netz regio-ahr" vorgestellt. Sie ist dort als MRE Koordinatorin tätig.

In Ihrem Vortrag stellte die Koordinatorin auch Kriterien für die Vergabe des geplanten Qualitätssiegels für Altenheime dar. Gisela Hück, Abteilungsleiterin für Infektionsschutz und Umwelthygiene im Kreisgesundheitsamt, hat darauf hingewiesen, dass „Bewohner in Altenheimen nicht wegen einer Besiedelung mit multiresistenten Erregern vom Gemeinschaftsleben ausgeschlossen werden dürfen." Vielmehr sollten Betroffene zu Beteiligten werden, unterstreicht Dr. Thomas Bauer, Leiter des Kreisgesundheitsamtes.

Die Schulung diente auch dazu, Hemmschwellen zu senken: 
„Wir würden uns freuen, wenn sich Altenheime zukünftig nicht nur bei uns melden „Wenn das Kind im Brunnen liegt“, sondern bereits früher den Kontakt suchen. Unsere Türe steht für alle offen, die Anregungen, Hilfen und Unterstützung bei der Lösung von Infektionsproblemen suchen", sagt Dr. Thomas Bauer.  

Weitere Informationen zu Norovirenausbruchen und multiresistenten Erregern finden Sie auf
www.obk.de und auf www.mre-rhein-ahr.net.

 

 



Letzte Änderung: 1. Oktober 2012