13.01.2003: Neue Selbsthilfegruppe in Hückeswagen gegründet

Und plötzlich war sie da.....!
Neue Selbsthilfegruppe für Menschen mit Angst- und Panikstörungen in Hückeswagen gegründet

Oberbergischer Kreis. Vor Jahren besuchte Angelika S. (Name geändert) mit ihrem eigenen Auto ihre Mutter im Krankenhaus. Auf dem Weg dorthin, Sie wollte abbiegen, bekam sie plötzlich Herzrasen. Sie wusste nicht, was mit ihr los war. Hinzu kam ein großes Angstgefühl und Panik, wofür sie keine Erklärung hatte. Schließlich konnte sie weiter fahren. Jahre später sah sie sich mit ihrem Mann einen Film im Kino an. Plötzlich begann sie zu zittern, hatte erneut Herzrasen, ihr wurde heiß und kalt. „Ich wusste nicht, was mit mir los war. Ich dachte, ich werde verrückt!“ berichtet Frau S. So etwas konnte sie keinem erzählen. Manchmal wünschte sie sich, lieber eine körperliche Erkrankung zu haben, die man behandeln könnte. Lange Zeit ist sie nicht mehr rausgegangen.

Dann begann eine lange Suche nach Hilfe. Sie versuchte, Kontakt zu Ärzten und Therapeuten zu bekommen, die ihr helfen könnten. Das gelang ihr auch, sie bekam selbstverständlich Termine. Aber wie sollte sie dorthin gelangen und die Gespräche wahrnehmen? Sie hatte Angst aus dem Haus zu gehen und mit dem Auto zu fahren traute sie sich schon seit langem nicht mehr.

Durch Bekannte erfuhr sie dann von der Möglichkeit, sich an den Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes zu wenden. Sie nahm allen Mut zusammen und rief dort an. Es kam zu einer Terminabsprache und ihr wurde von der Sozialarbeiterin Frau K. zugesagt, dass sie auf Wunsch zu Hause besucht werde. Sie schöpfte neue Hoffnung und tatsächlich klingelte es zur vereinbarten Zeit an ihrer Haustüre. Mit klopfendem Herzen öffnete sie. Von da an führte sie regelmäßig Gespräche mit Frau K., trainierte vorsichtig, auch wieder aus dem Haus zu gehen, zum Einkaufen, ging gemeinsam mit ihr auch einmal spazieren. Auch eine stationäre Therapie, die sie aus eigener Kraft anstrebte, half ihr weiter.

Heute ist Angelika S. wieder berufstätig. Ihre Angst ist weiter da, aber sie bestimmt nicht mehr ständig ihren Alltag. Sie hat gelernt, mit ihr umzugehen.

In dem Wissen, dass es ihr nicht alleine so geht, hat sie mutig die Initiative ergriffen, und mit Hilfe des Gesundheitsamtes eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Angst- und Panikstörungen gegründet. Die Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, Erfahrungen auszutauschen, sich Mut zu machen und gegenseitig zu unterstützen, um einen Weg im Umgang mit der Angst zu finden.

Kennen Sie die beschriebenen Erlebnisse von Frau S.? Geht es Ihnen ähnlich? Kennen Sie Panikattacken? Ist die Angst bei Ihnen auch so schlimm, dass Sie nicht aus dem Haus gehen? Möchten Sie mit anderen gemeinsam lernen, mit dieser übermäßigen Angst umzugehen?

Dann sind Sie herzlich zu den Treffen der Gruppe eingeladen, jeweils am 2. und 4. Dienstag im Monat um 19.15 Uhr in der Bahnhofstraße 14, in 42499 Hückeswagen (Straßenverkehrsamt).

In der Anfangsphase wird die Gruppe fachlich begleitet von Frau Dipl. Sozialarbeiterin Dagmar Klein, Oberbergische Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Behinderte mbH. (OGB).

Nähere Informationen sind erhältlich bei:
  • Dagmar Klein, OGB,
    Telefon 02267 / 82 84 85
  • Hubertus Vierschilling, Kreisgesundheitsamt,
    Telefon 02261 / 88-5345


Letzte Änderung: 13. Januar 2003