21.08.2006: „Auswege“ für schwangere Frauen in Not und überforderte Eltern

Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt der Titelseite des Flyers des Projektes "Ausweise" mit dem Text "Auswege - Wege vor und nach einer Geburt".Oberbergischer Kreis. Der Tod eines ausgesetzten Säuglings im Dezember 2003 in Reichshof war der Anlass für das Kreisjugendamt eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben zu rufen, die schwangeren Frauen in Notsituationen Hilfe bietet. Erstmals setzen sich im Oberbergischen Kreis Vertreter von Hilfsorganisationen und Ämtern, Ärzte und Hebammen an einen Tisch und haben das Projekt „Auswege“ in Oberberg ins Leben gerufen. Landrat Hagen Jobi und Kreisgesundheitsdezernent Dr. Jorg Nürmberger stellten am heutigen Montag das Projekt vor, stellvertretend für alle Beteiligten.

„Mit dem Projekt ,Auswege’ sind erstmals die Beraterinnen für Schwangere, Hebammen, Ärzte, Jugendämter, das Kreiskrankenhaus Gummersbach, der Opferschutz der Kreispolizeibehörde und die Standesamtsaufsicht des Kreises untereinander vernetzt“ sagte Landrat Hagen Jobi. „Ich begrüße sehr, dass sich alle, die im Oberbergischen Kreis für das Wohl von Kindern und Familien aktiv sind, zusammengetan haben“, so der Landrat. Auf diese Weise wüssten nun alle Beteiligten von den unterschiedlichen Hilfsangeboten und könnten sich sehr viel effektiver und passgenauer für die Bedürfnisse von schwangeren Frauen und ratsuchenden Eltern einsetzen.

„Wir haben im Oberbergischen Kreis ein Netzwerk an vielfältigen Angeboten, das sicher effektiver ist als eine Babyklappe“, ergänzte Dr. Jorg Nürmberger. Die konkreten Hilfe, wie Beratungsangebote für Schwangere, die beispielsweise ihr Kind zur Adoption freigeben möchten, oder die Unterstützung durch Sozialpädagogen bei der Erziehung von Kindern, mussten nicht neu erfunden werden, wie Projektkoordinatorin Ulrike Helle vom Kreisjugendamt erklärt. „Neu ist die Vernetzung der Angebote, so dass beispielsweise ein Frauenarzt, dem die Notlage einer schwangeren Frau auffällt, weiß, wer helfen kann.“ Dabei wollen die Träger des Projektes nicht allein schwangeren Frauen helfen, sondern auch Eltern, die mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind.

Das Foto zeigt v.l.n.r.: Kreisgesundheitsdezernent Dr. Jorg Nürmberger, Ulrike Bleicker (Schulamt Oberbergischer Kreis), Waltraud Pütz (Esperanza), Landrat Hagen Jobi, Ulrike Helle (Projektkoordinatorin Kreisjugendamt), Iris Chromow (AWO), Alfred Bonner (Opferschutzbeauftragter Kreispolizeibehörde) und Hartmut Steiner (Stadtjugendamt Gummersbach)
v.l.n.r.: Kreisgesundheitsdezernent Dr. Jorg Nürmberger,
Ulrike Bleicker (Schulamt Oberbergischer Kreis), Waltraud Pütz (Esperanza),
Landrat Hagen Jobi, Ulrike Helle (Projektkoordinatorin Kreisjugendamt),
Iris Chromow (AWO), Alfred Bonner (Opferschutzbeauftragter Kreispolizeibehörde)
und Hartmut Steiner (Stadtjugendamt Gummersbach)


Alle Ansprechpartner haben ihre Telefonnummern und ihre Angebote auf einem druckfrischen Infoflyer zusammengefasst. „Ursprünglich war unsere Idee, eine Art Notruftelefon zu installieren“, berichtet Ulrike Helle. Da sich das 24-Stunden-Telefon nicht realisieren ließ, entschied sich die Arbeitsgemeinschaft ihr Projekt über den Flyer bekannt zu machen.

Das Infoblatt kann im Internet unter www.obk.de unter unter den Aktuellen Hinweisen sowie auf der Gesundheitsseite abgerufen werden, es ist in Apotheken und Drogerien sowie bei den Trägern des Projektes „Auswege“ erhältlich:

Arbeiterwohlfahrt, Schwangerenkonfliktberatung
Dr. Baase, Facharzt für Gynäkologie
Caritas, Esperanza Schwangerenberatung
Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises
Hebammen Frau Kiehnke, Frau Heinz-Schmitten, Frau Wlodarek
Kreiskrankenhaus Gummersbach
Opferschutz der Kreispolizeibehörde
Schulamt des Oberbergischen Kreises
Stadtjugendamt Gummersbach
Standesamtsaufsicht des Oberbergischen Kreises


Letzte Änderung: 21. August 2006