22.05.2007: Kreis ruft Kindergärten zu Teilnahme an Früherkennungs-Projekt auf

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Oberbergischer Kreis. „Während Eltern mit ihren Babys und Kleinkindern die ersten Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt noch gut besuchen, reißt die Inanspruchnahme der U-Untersuchungen bei der U8 ab“, bedauert Kreisgesundheitsdezernent Dr. Jorg Nürmberger. Damit möglichst alle Kinder in den Genuss der Vorsorgeuntersuchungen kommen, rufen das Gesundheits- und das Jugendamt des Oberbergischen Kreises alle 154 Kindergärten im Kreis zur Teilnahme an einem Früherkennungsprojekt auf.

Im Oberbergischen Kreis konnten die Ärzte 2006 je nach Region bis zu 40 Prozent der Kinder nicht auf ihre Entwicklung hin untersuchen. „Der Sozialstatus und die Bildung der Eltern hängen eng mit der Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchungen zusammen“, erklärt Dr. Nürmberger.

Auf Initiative des Kreisgesundheitsamtes Recklinghausen startete 2002 das Pilotprojekt „Kita-Vorsorgebogen“ im Kreis Recklinghausen. „Der Erfolg war so groß, dass der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Betriebskrankenkassen das Projekt mit Start des Kindergartenjahres 2007 auf ganz NRW, Schleswig-Holstein und das Saarland ausgeweitet hat“, berichtet Kaija Elvermann, Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes im Kreisgesundheitsamt. „Wir werden alle Kindergärten im Oberbergischen Kreis anschreiben und ihnen die Teilnahme an dem Projekt empfehlen“, kündigt die Kinderärztin an. „Über die Kindergärten hoffen wir, möglichst viele Eltern zu erreichen“, ergänzt Dr. Nürmberger.

„Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten im Kindesalter haben in den vergangenen Jahre stetig an Bedeutung zugenommen“, weiß Kinderärztin Elvermann. „Das erleben auch Erzieherinnen in ihrer täglichen Arbeit.“ Um Kindern rechtzeitig die nötige Förderung bieten zu können, sei es wichtig Entwicklungsverzögerungen frühzeitig zu erkennen.

Von dem Projekt „Kita-Vorsorgebogen“ verspricht sich Elvermann genauso wie die Initiatoren und die Schirmherrin des Projektes, Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, die Inanspruchnahme der U8 und U9 im Kindergartenalter zu erhöhen. Außerdem soll die Qualität der ärztlichen Diagnostik durch zusätzliche Hinweise aus dem Kindergartenalltag verbessert werden.

Und so funktioniert’s: Sind die Eltern einverstanden, füllen die Erzieherinnen rechtzeitig zu den kinderärztlichen Früherkennungsuntersuchungen U8 und U9 den zweiseitigen Kita-Vorsorgebogen aus, den die Eltern anschließend erhalten. Den Bogen sollten die Eltern mit zur Vorsorgeuntersuchung nehmen, um sich mit dem Kinderarzt darüber auszutauschen und mit ihm eventuelle therapeutische Maßnahmen einzuleiten.

„Erste Rückmeldungen auf einen Aufruf der BKK stimmen mich zuversichtlich, dass im Oberbergischen Kreis zahlreiche Kindergärten den Eltern dieses neue Angebot machen werden“, sagt die Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes.

Ausführliche Informationen über das Projekt gibt es im Internet unter www.fitvonkleinauf.de .



Letzte Änderung: 22. Mai 2007