05.06.2008: Nachwuchskräfte sichern und den Wirtschaftsstandort stärken -

Mittelstand bietet für qualifizierte FH-Studenten Stipendien

Logo Studienfonds OberbergOberbergischer Kreis. Um dem drohenden Fach- und Führungskräftemangel in kleinen und mittelständischen Unternehmen entgegenzuwirken und um qualifizierte Nachwuchskräfte an die Region und die Betriebe vor Ort zu binden, haben der Oberbergische Kreis, die Industrie- und Handelskammer zu Köln, der Campus Gummersbach der FH Köln und ihr Förderverein den Studienfonds Oberberg initiiert.

Acht mittelständische oberbergische Unternehmen gehören zu den Gründungsmitgliedern, die in den Fonds einzahlen, um mit diesen Mitteln die Studiengebühren der Stipendiaten zu finanzieren.

„Die Idee zum Studienfonds Oberberg ist im Rahmen der ,Initiative Wachstum’ der IHK Köln und der IHK Bonn/Rhein-Sieg entstanden und federführend vom Oberbergischen Kreis umgesetzt worden“, sagte Landrat Hagen Jobi. Kreis, IHK Köln und der Campus Gummersbach mit seinem Förderverein verfolgten das Ziel, motivierte und begabte Studierende am Campus Gummersbach zu fördern und gleichzeitig Kontakt mit kleinen und mittleren Unternehmen der Region herzustellen.

Uwe Kotz, Dr. Herbert Ferger, Landrat Hagen Jobi, sein Allgemeiner Vertreter Jochen Hagt, Dr. Christian Averkamp und Bodo Isenhöfer hoben den Studienfonds aus der Taufe. (Foto: OBK)
Uwe Kotz, Dr. Herbert Ferger, Landrat Hagen Jobi, sein Allgemeiner Vertreter Jochen Hagt, Dr. Christian Averkamp und Bodo Isenhöfer hoben den Studienfonds aus der Taufe.
(Foto: Oberbergischer Kreis)


„Studienabgänger entscheiden sich oft für eine Karriere in großen Konzernen, viele können die Chancen und Möglichkeiten in mittelständischen Betrieben nicht einschätzen“, sagte Dr. Herbert Ferger, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. Um dem drohenden Fach- und Führungskräftemangel entgegenzuwirken, komme der frühzeitigen Bindung von Absolventen an Unternehmen in der Region eine große Bedeutung zu.

„Der Campus Gummersbach ist ein Glücksfall für die Region, denn hier, im geographischen Mittelpunkt des Oberbergischen Kreises, werden Ingenieure und Informatiker ausgebildet, die von den sehr technologisch geprägten Industrieunternehmen dringend gebraucht werden“, ergänzte Landrat Jobi. Die FH sei schon jetzt ein wichtiger Partner der regionalen Wirtschaft. „Das gilt es mit Hilfe des Studienfonds auszubauen“, sagte der Landrat verbunden mit dem Dank an die ersten Unterstützer des Fonds.

Zeugnisnoten, persönliche Eigenschaften und Engagement auf Seiten der Studierenden und der Bedarf der Unternehmen andererseits werden von einer Auswahlkommission ausgewertet, so dass drei bis vier Bewerber einem fördernden Unternehmen vorgeschlagen werden. Die letzte Entscheidung, welcher Studierende gefördert wird und regelmäßig mit dem Unternehmen in Kontakt treten soll, trifft das Unternehmen.

Wie IHK-Hauptgeschäftsführer Ferger erklärte, sehe der Studienfonds einfache Rahmenvereinbarungen zwischen Studierenden und Unternehmen vor. Der Studienfonds sei ganz bewusst als ein niederschwelliges Kooperationsangebot für eher kleinere mittelständische Unternehmen konzipiert, um qualifizierte Kontakte zu Studierenden herzustellen und zu strukturieren. So müssen Stipendiaten regelmäßig Kontakt zum Unternehmen halten, über den Verlauf des Studiums, über Arbeiten und Veröffentlichungen informieren. „Natürlich können - und sollen - auch tiefergehende Bindungen möglich sein“, so Ferger. So können sich beide Seiten zum Beispiel über Praktika, Diplomarbeiten und Nebentätigkeiten im Unternehmen verständigen. Bestenfalls führt der Weg des Studenten/der Studentin nach dem Abschluss an der FH direkt in die Festanstellung

Professor Dr. Christian Averkamp, Dekan des Campus Gummersbach, will mit den guten Kontakten zur regionalen Wirtschaft um Studierende werben. „Bestenförderung am Campus ist ein Anreiz für Studierende, denn sie können sich voll auf ihr Studium konzentrieren“, sagte der Dekan, der sich darüber freute, dass die heimische Wirtschaft zur Verbesserung der Studienbedingungen beitrage. Patenschaften mit Unternehmen förderten die Praxisorientierung der Studiengänge. „Der Studienfonds ist ein gutes Beispiel für eine ,win-win-Situation’ zwischen FH und Wirtschaft“, so Averkamp.

Genau daran sei dem Förderverein gelegen, betonte der Wiehler Unternehmer Uwe Kotz, der Vorsitzender des Fördervereins des Campus Gummersbach ist. „Schon seit Jahren fördern wir die Vernetzung von FH und Wirtschaft, der Studienfonds trägt dazu ganz wesentlich bei.“ Daher übernehme der Förderverein die buchungstechnische Abwicklung des Studienfonds Oberberg. Zusammen mit der IHK-Zweigstelle Oberberg wirbt der Förderverein bei den Unternehmen für den Studienfonds.

Bodo Isenhöfer, Geschäftsführer der Hans Berg GmbH & Co. KG in Reichshof, der den Studienfonds von Beginn an unterstützt, ist überzeugt: „Im Vergleich zu den Kosten einer überregionalen Stellenanzeige ist die Übernahme der Studienbeiträge überschaubar.“ Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen sei der Studienfonds eine echte Chance, qualifizierte junge Menschen frühzeitig zu erreichen und intensiver kennen zu lernen. Die Entwicklung eines Studierenden verfolgen zu können, sei ein großer Vorteil des Studienfonds – „besonders im Vergleich zu üblichen Bewerbungsverfahren", so Isenhöfer.

Folgende Unternehmen beteiligen sich am Studienfonds Oberberg:

Kind & Co Edelstahlwerk KG, Wiehl
Pflitsch Gmbh & Co. KG, Hückeswagen
Opitz Consulting Gummersbach GmbH, Gummersbach
Klaus Kuhn Edelstahlgießerei GmbH, Radevormwald
Hans Berg GmbH & Co. KG, Reichshof
Fisia Babcock Environment GmbH, Gummersbach
STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH, Wiehl
ZSI Zertz+Scheid Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG, Gummersbach/Köln

Nähere Informationen zum Studienfonds Oberberg finden sich auf der neuen Internet-Seite unter www.studienfonds-oberberg.de  



Letzte Änderung: 5. Juni 2008