21.08.2008: Jugend braucht Perspektiven – die Herausforderungen der Bevölkerungsentwicklung

Demographieforum Oberberg informiert über Zukunftsfragen Jugendlicher

Oberbergischer Kreis. Die statistischen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In Oberberg gilt wie überall, dass deutlich mehr ältere als junge Menschen im Kreis leben werden. Damit ändern sich viele Rahmenbedingungen, unter denen junge Menschen aufwachsen. Die Perspektiven für die Jugend waren Thema eines Pressegespräches, zu dem das Demographieforum Oberberg heute nach Radevormwald ins Theodor-Heuss-Gymnasium eingeladen hatte.

„Das Verhältnis von Jung und Alt wird sich verändern“, da ist sich Schülervertreter Sebastian Kreimendahl vom Theodor-Heuss-Gymnasium Radevormwald sicher. „Genau da müssen wir auf kommunaler Ebene steuernd eingreifen“, so die Radevormwalder Sozialdezernentin Ute Butz. Die grundsätzliche Problematik: Für immer weniger Kinder müssten immer bessere Angebote gemacht werden. Butz: „Diese Angebote entscheiden mit darüber, ob wir als Stadt Radevormwald auch künftig noch attraktiv für Familien mit Kindern sind.“ Ein Image als kinderfreundliche und familienfreundliche Kommune wiederum würde einer weiteren Überalterung entgegenwirken und Perspektiven für die Stadt eröffnen. Denn klar ist: Eine höhere Kinderzahl erleichtert auch die Finanzierung notwendiger Strukturen.

Genau die braucht es, betont Schülervertreter Kreimendahl: „Jugendzentren, Sport- und Spielplätze beispielsweise müssen erhalten werden – auch wenn es immer weniger junge Menschen gibt.“

Die Frage ist, wie solche Herausforderungen gelöst werden. Bei knapperen öffentlichen Kassen gewinnt bürgerschaftliches Engagement zunehmend an Bedeutung. Seien es Spielplatz-Patenschaften oder auch eine funktionierende Nachbarschaft, die Lernunterstützung bietet.

Ingo Stockhausen, Ute Butz, Uwe Stranz (Oberbergischer Kreis), Schüler Sebastian Kreimendahl und Schulleiter Matthias Fischbach-Städing informierten über Veränderungen für Jugendliche durch den demographischen Wandel. (Foto: OBK)
Ingo Stockhausen, Ute Butz, Uwe Stranz (Oberbergischer Kreis), Schüler Sebastian Kreimendahl und Schulleiter Matthias Fischbach-Städing nformierten über Veränderungen für Jugendliche durch den demographischen Wandel. (Foto: Oberbergischer Kreis)
 

Mit dem Bevölkerungswandel kommen aber auf die Jugendlichen grundsätzliche Veränderungen zu. „Wir werden künftig sicherlich mehr Verantwortung tragen“, schätzt Kreimendahl. Nach der – hoffentlich sorglosen – Kindheit werden künftig immer weniger Menschen diese Gesellschaft in der Stadt und auf den Dörfern organisieren. „Wir werden wieder mehr auf ein Miteinander angewiesen sein.“ Denn wird das Geld zum Erhalt vieler Strukturen knapp, dann werden auch die älteren Jugendlichen für die Kinder da sein - zum Beispiel bei Erarbeitung von Angeboten in Vereinen und Jugendzentren.

Notwendig wird für die Jugendlichen auch ein sorgfältiger Umgang beispielsweise mit den Finanzen. Denn „Vorsorge wird privatisiert – staatlich garantierte Sicherheit gibt es nicht mehr, die Kinder und Jugendlichen müssen schon früh lernen, vorausschauend und sorgfältig zu planen“, schätzt der Volksbank-Vorstandsvorsitzende Ingo Stockhausen. Dabei zu unterstützen, das wird neben dem bereits heute getätigten sozialen Engagement eine wichtige Aufgabe sein, der sich die Volksbank Oberberg stellen wird.

Außerdem geht es schon jetzt darum, Perspektiven für heutige und kommende Jugendgenerationen zu erarbeiten. „Auch dazu soll der Zukunftspreis Demographie der Volksbank Oberberg dienen“, so Stockhausen. Denn gesucht und prämiert werden Projekte und Ideen, die Oberberg und Oberbergs Jugend fit machen für den demographischen Wandel. Um solche Ideen und Projekte zu stärken und zu fördern – dafür hat die Volksbank Oberberg eG im Rahmen des Demographieforums des Oberbergischen Kreises den „Zukunftspreis Demographie“ ausgelobt. Geld- und Sachpreise im Wert von 25.000 Euro sollen ein Anreiz sein, aktiv die Veränderung zu gestalten.

Vergeben werden die Preise in den vier Bereichen

  • "Planen, Bauen, Wohnen unter neuen Rahmenbedingungen",
  • "Wirtschaften in einer neuen Gesellschaft",
  • "Generationenübergreifendes Miteinander",
  • "Jugend im gesellschaftlichen Wandel".

Nähere Informationen gibt es unter www.demographie-oberberg.de im Internet.
 



Letzte Änderung: 21. August 2008