15.01.2009: Grippe erreicht den Oberbergischen Kreis

Gesundheitsamt empfiehlt Schutzimpfung

Oberbergischer Kreis. Das Robert Koch Institut (RKI) meldet den Beginn einer saisonalen Grippewelle in Deutschland. „Auch wenn im Oberbergischen Kreis von Beginn des neuen Jahres bis zum heutigen Donnerstag erst sieben Influenza-Fälle beim Gesundheitsamt gemeldet wurden, so ist im Rest der Republik ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen“, berichtet Dr. Jorg Nürmberger, Gesundheitsdezernent des Oberbergischen Kreises, und rät daher zur Grippeschutzimpfung.
 
Nach Angaben des Robert Koch Instituts vom heutigen Donnerstag, sind die Zahlen der akuten Atemwegserkrankungen vor allem im Norden und Westen Deutschlands auf einem erhöhten Niveau. Die Grippewelle ist für die jetzige Jahreszeit typisch. „Das aktuelle Virus löst aber, wie die Erkrankungshäufigkeit in Portugal zeigt, in erhöhtem Maße Krankheiten aus“, sagt Dr. Nürmberger.
 
Bei der Virusgrippe kann es im Unterschied zu der landläufigen Erkältung zu schlagartig hohem Fieber mit Antriebsarmut und Gelenkschmerzen sowie trockenem Husten kommen. Medikamente sind nur in einem begrenzten Umfang sinnvoll. Das RKI empfiehlt Grippe-Patienten eine Auszeit und Bettruhe, um die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken.
 
Darüber hinaus empfiehlt Dr. Nürmberger die Grippeschutzimpfung, zu der auch das RKI alljährlich aufruft. Nürmberger: „Unser Immunsystem hat jetzt noch Zeit, Antikörper zu bilden und sich auf den aktuellen Grippevirus einzustellen.“ Insgesamt werde der Verlauf einer Grippeerkrankung nach einer Schutzimpfung deutlich abgemildert. Allerdings könne trotz Impfung die Auseinandersetzung mit dem Grippevirus zu leichten Begleiterscheinungen wie Husten oder Halsschmerzen führen. Die Impfung selbst rufe keine Symptome hervor. „Es werden lediglich inaktive, das heißt nicht vermehrungsfähige Viruspartikel geimpft, die keine entsprechende Erkrankung auslösen können“, erklärt der Mediziner. „Unser Immunsystem wird vorsorglich mit dem Virus vertraut gemacht, um bei Kontakt mit Grippeviren reagieren zu können.“ Die Impfung schütze vor einer Erkrankung.
 
Aktuell empfiehlt der Gesundheitsdezernent, Menschen mit gesundheitlichen Problemen, mit chronischen Erkrankungen und Berufsgruppen mit häufigem Personenkontakt wie in Geschäften, Banken und Arztpraxen die Grippeschutzimpfung noch nachzuholen.
Nach Rücksprache mit dem niedergelassenen Allgemeinmediziner und Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Oberberg, Klaus Peters, sind noch ausreichend Impfbestände in den Praxen vorhanden.
 
Über die Schutzimpfung hinaus empfiehlt das Gesundheitsamt, auf einige Hygienemaßnahmen zu achten wie das Verwenden von Einmaltaschentüchern beim Niesen und Husten, häufiges Lüften von Räumen und regelmäßiges Händewaschen. Weitere Tipps und Informationen sind in einem Flyer zum Thema Grippe-Pandemie im Internet unter www.obk.de unter der Rubrik „Gesundheit und Soziales“ zu finden. Die aktuellen Influenza-Berichte des Robert Koch Instituts stehen unter www.influenza.rki.de ebenfalls im Internet. Für Fragen steht der Leiter des amtsärztlichen Dienstes, Dr. Thomas Bauer-Balci, im Gesundheitsamt Gummersbach unter der Telefonnummer 02261/88-5328 zur Verfügung.
 



Letzte Änderung: 15. Januar 2009