24.02.2010: Mehr als 300.000 Euro Fördermittel für Projekt von Kreis und Kunststoffbranche

Zusammenarbeit statt Wettbewerb: Drei Unternehmen der oberbergischen Kunststoffbranche und der Oberbergische Kreis starten ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das vom Land mit rund 300.000 Euro gefördert wird.

Oberbergische Kreis. Zusammenarbeit statt Wettbewerb: Drei Unternehmen der oberbergischen Kunststoffbranche und der Oberbergische Kreis starten ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das vom Land mit rund 300.000 Euro gefördert wird. „Unser Ziel ist eine Art Kunststoff-Google für die Region zu schaffen“, sagt Landrat Hagen Jobi.

Ausschnitt aus der Homepage KIO Kunststoff Initiative Oberberg e.V.Der Oberbergische Kreis markiert mit seinen 140 Unternehmen der unmittelbaren Kunststoff verarbeitenden Industrie in Nordrhein-Westfalen die Spitzenposition in diesem Industriezweig. Seit 2006 entwickelt die Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreises gemeinsam mit der regionalen Kunststoffbranche ein so genanntes Cluster, ein Branchennetzwerk für gemeinsame Aktivitäten. Intensive Unternehmenskontakte und verschiedene Veranstaltungsformate führten zur Vereinsgründung der KUNSTSTOFF INITIATIVE OBERBERG KIO e.V. im März 2009.

Welche unterschiedlichen Kompetenzen verbergen sich in den 140 Unternehmen? Wer sind die Ansprechpartner? Wie können die Unternehmen untereinander von ihrem Know How profitieren? Antworten soll eine neue Suchmaschine liefern. „Ein häufiges Problem bei Unternehmensnetzwerken ist die Abbildung der Kompetenzen von Unternehmen und handelnden Personen. Befragungsbögen sind wegen mangelnder Bereitschaft, Informationen zu liefern und zu aktualisieren, bisher gescheitert“, erklärt Wilfried Holberg von der Wirtschaftsförderung, der die Clusterentwicklung von Anfang an begleitet hat.

Um diesem Problem ein wirksames Lösungsinstrument entgegenzusetzen, entschloss sich der Oberbergische Kreis im Kooperationsverbund mit den drei Unternehmen BARLOG plastics GmbH, Pflitsch GmbH&Co.KG, ONI Wärmetrafo GmbH zur Antragstellung im Ziel2 Förderwettbewerb Chek.NRW, für die besten Ideen in den Bereichen Chemie und Kunststoff.

Der Zuwendungsbescheid der NRW.BANK über Fördermittel in Höhe von 307.201 Euro ermöglicht die Umsetzung des Projekts „Materiothek – Ideen überwinden Unternehmensgrenzen“.

Freude über Förderzusage (v.l.): Werner Barlog, BARLOG plastics GmbH, Rüdiger Dzuban, ONI Wärmetrafo GmbH, Kreisdirektor Jochen Hagt, Dr. Hans Marenbach, Pflitsch GmbH&Co.KG und Vorsitzender KIO e.V. (Foto: OBK)
Freude über Förderzusage (v.l.): Werner Barlog, BARLOG plastics GmbH, Rüdiger Dzuban, ONI Wärmetrafo GmbH, Kreisdirektor Jochen Hagt, Dr. Hans Marenbach, Pflitsch GmbH&Co.KG und Vorsitzender KIO e.V. (Foto: OBK)

Ziel des Forschungs- und Entwicklungsprojekts ist es, durch die Einrichtung einer Cluster-Suchmaschine für das Netzwerk- und Clustermanagement und die beteiligten Unternehmen eine Grundlage zu schaffen, um ihr gegenseitiges Wissen über die Kompetenzprofile und damit auch die Region zu vertiefen. Ziel ist, dass die Unternehmen Nutzen aus den Daten ziehen, um letztlich ihren Umsatz zu steigern.

„Mit der Entwicklung eines Clusterbusinessmanager soll das nachhaltige Wissensmanagement im Kunststoffcluster KIO organisiert werden“, erklärt Landrat Hagen Jobi. „Hiermit könnte eine der großen Hürden für eine kontinuierliche, informative Wertschöpfung der im Cluster beteiligten Unternehmen abgebaut werden.“ Es wird möglich, alle Unternehmen des Clusters oder Netzwerkes der Region „suchbar“ zu machen.

Technisch werden die Daten in einem webfähigen System zusammengefasst. Eine Aktualisierung der Stammdaten erfolgt über Schnittstellen, indem zum Beispiel die Homepages der Unternehmen automatisiert und regelmäßig ausgelesen und Veränderungen hinterlegt werden. Basierend auf diesen Daten wird eine Suchmaschine aufgebaut. Somit können sich nicht nur die Unternehmen der Kunststoffbranche untereinander besser finden, sondern auch von potenziellen Auftraggebern besser gefunden werden.

 



Letzte Änderung: 24. Februar 2010