31.01.2025: Kariesvorkommen bei Kindern des Oberbergischen Kreises im Schuljahr 2023/2024

Aufgrund der Berichterstattung der letzten Tage veröffentlicht das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises die Kariesvorkommen 2023/2024.

Oberbergischer Kreis. 

Der Zahnärztliche Dienst des Gesundheitsamtes führt seit 1991 jährlich Zahnuntersuchungen in den Kindertageseinrichtungen sowie in den Grund- und Förderschulen des Kreises durch. Im Schuljahr 2023/2024 konnten von insgesamt 22.511 Kindern 15.101 untersucht werden. Von den 15.101 Kindern wiesen insgesamt 80% gesunde Gebisse (ohne Karies und Füllungen), 16% Gebisse mit mindestens einem kariösen Zahn und 4% Gebisse mit mindestens einem gefüllten Zahn auf. Im Vergleich zum Schuljahr 2018/2019 (vor der Coronapandemie) haben sich die Werte leicht (gesunde Gebisse 82%, kariöse Gebisse 13%, behandelte Gebisse 5%) und im Vergleich zum Schuljahr 2015/2016 deutlich (gesunde Gebisse 87%, kariöse Gebisse 7%, behandelte Gebisse 6%) verschlechtert. Die Gründe hierfür könnten im Zusammenhang mit mangelnden Zahnarztkontrollen während des Corona-Lock-Downs, den Flüchtlingszuströmen mit teilweise zahnärztlich unterversorgten Kindern, sowie in der stark zuckerhaltigen Ernährung der Kinder (aus Zeit- und Geldmangel angebotene Fertigprodukte, Süßigkeiten und „Quetschies“) stehen.

Um die Karieslast der oberbergischen Kinder zu verringern, und allen Kindern präventive Maßnahmen zu ermöglichen, haben sich die sechs ortsständigen Krankenkassen sowie der Oberbergische Kreis bereits 1991 zusammengeschlossen und finanzieren seitdem drei Gruppenprophylaxeberaterinnen, die den Kindern in den Kindertageseinrichtungen und den Grund-  und Förderschulen die Themen „Mundhygiene“, „Ernährungsberatung“ und „Angstabbau beim Zahnarzt“ spielerisch näherbringen. So konnten im Schuljahr 2023/2024 insgesamt 4.539 Kinder in den oben genannten Einrichtungen mundgesundheitlich geschult werden. Ab ca. Mitte 2025 hat der Arbeitskreis Zahngesundheit im OBK sogar zwei neue Gruppenprophylaxestellen geschaffen, die dann die bisherigen Kräfte verstärken werden. Darüber hinaus führen momentan 18 „Patenschaftszahnärzte und –zahnärztinnen“ (= niedergelassene Zahnärzte und Zahnärztinnen) im Auftrag des Arbeitskreises die Reihenuntersuchung und zum Teil die Gruppenprophylaxe bei Kindergartenkindern durch. Aufgrund all dieser Vorsorgemaßnahmen stieg zunächst die Anzahl der gesunden Gebisse der Kinder vom Schuljahr 1991/1992 bis zum Schuljahr 2015/2016 um fast 29%, bevor sie in den Folgejahren wieder sank.

Neben der Eigenverantwortung der Sorgeberechtigten hinsichtlich der Zahnpflege, Zahnkontrolle und der Ernährung Ihrer Kinder, wäre eine gesetzliche Verankerung der Zahnputzpflicht in den Kindertagesstätten im Rahmen der Gesundheitsfürsorge wünschenswert, um die Mundgesundheit der jungen oberbergischen Bevölkerung weiter zu verbessern. Einige Schulen und Kindertageseinrichtungen im Oberbergischen Kreis haben das Konzept des „Zuckerfreien Vormittages“ (keine süßen Getränke und keine Süßigkeiten oder Brote mit zuckerhaltigen Aufstrichen in den Frühstücksdosen der Schüler und Schülerinnen) umgesetzt und verzeichnen bezüglich der erhobenen zahnärztlichen Befunde sehr gute Erfolge (= hohe Anzahl von gesunden Gebissen). Es wäre sehr erfreulich, wenn viele Einrichtungen diesem guten Beispiel folgen würden, um die (zahn-)gesundheitliche Entwicklung der Kinder durch Etablierung guter Ess- und Putzgewohnheiten der Kinder so früh wie möglich zu fördern.

 



Letzte Änderung: 31. Januar 2025